Meine Frau und ich haben Geldsorgen, könnt Ihr uns guten Rat geben?

9 Antworten

Hallo fritzimitzi,

was meinst du wie vielen Menschen es geht wie euch ? Geldsorgen sind meist im Freundes- und Familienkreis ein Tabuthema, teils aus Scham, teils aus Unvermögen mit Geld richtig zu haushalten. 

Ihr seid den Meisten von denen aber schon ein kleines Stück voraus, denn ihr habt es erkannt und sucht einen Ausweg aus dieser Misere.

Ist es nicht oft so ?

"Von dem Geld, das wir nicht haben, kaufen wir Dinge, die wir nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die wir nicht mögen."

Man spart schon eine Menge Geld, wenn man darauf verzichtet, immer "das Neuste" haben zu wollen und sollte auch nie versuchen sich mit den Nachbarn oder Freunden messen zu wollen.
Die nehmen euch die Geldsorgen nicht ab !
Richtige Freunde akzeptieren euch auch so. 

Ganz wichtig !  keine Darlehen für Konsumgüter aufnehmen ! 

Was man nicht hat, spart man sich zusammen, wenn es auch etwas Zeit braucht. Das Gefühl später beim Kauf, dabei keine Schulden gemacht zu haben, ist eine angenehme Belohnung. 
Ganz einfach ein gesundes Gefühl dafür entwickeln, was man wirklich braucht, dann hat man schon einen großen Schritt gemacht, was den bewussten Konsum angeht.

Hoffentlich schafft ihr es, Daumen gedrückt ! 

Ja, so was ist wirklich schlimm, wenn es einen betrifft. Mein Mann und ich sind beide Rentner seit Kurzem. Wir haben uns mal hingesetzt und einfach mal durchgerechnet, wo wir einfach zu viel, ich möchte mal sagen "Luxus" haben. Als erstes haben wir ein Auto verkauft, dann einige überflüssige Abos gekündigt. Wir kaufen an Lebensmitteln z.B. nur das ein, was wir auch wirklich verputzen. Brot z.B. frieren wir scheibchenweise ein. Wir werfen kaum noch etwas weg. Früher habe ich immer gerne Klamotten gekauft, nicht bei Kik oder NKD. Da musste schon was teures her. Auch das habe ich mir nun verkniffen und KIK und NKD sind gar nicht so schlecht. Und Klamotten kann man mit ein wenig Geschick ganz gut aufhübschen. Ich lese auch sehr viel. Musste immer die neuesten Bücher haben. Wir tauschen im Freundeskreis halt einfach oder ich gehe in die Bücherei. Da spare ich auch eine Menge. Ach was habe ich alles an Kosmetika heimgeschleppt! Nun wird erst mal der Vorrat verbraucht, der mich mit Sicherheit überleben wird.

Probiert einfach mal was aus. Ihr werdet sehen, das Sparen kann so richtig zum Hobby werden. Statt mit dem Auto zu fahren, nur weil es Spaß macht, gehe ich halt mehrmals in der Woche zu Fuß einkaufen, wegen der Schlepperei, ansonsten einmal Großeinkauf.

Nun möchte man meinen, wir übertreiben es. Tun wir nicht. Wir sind halt wirklich bewußte Verbraucher geworden und müssen trotzdem auf nichts verzichten. Wichtig ist, erst mal die laufenden Kosten wie Miete, Strom, Telefon abzudecken, der Rest geht dann fast von selbst.

Ich weiß, am Anfang läuft es noch nicht so geschmiert, da spielt man doch hin und wieder mit dem Gedanken, ordentlich zu prassen. Aber irgendwie kriegt man das alles hin.

Im Klartext heißt das: Ihr wollt eine Umschuldung. Das würde nur dann Sinn machen, wenn es nachher billiger wird. Eine Ratenkredit hat niedrigere Zinsen als der Dispokredit und der Kredit auf dem Kreditkartenkonto. Allerdings vergeben Banken Kredite nach Bonität. Je schlechter die ist, desto teurer wird es und ab einer bestimmten Grenze ist dann ganz Schluß. Da wir nichts von Dir wissen können wir nicht sagen, ob Du diesseits oder jenseits der Grenze bist.

"Das würde nur dann Sinn machen, wenn es nachher billiger wird"

"Nur" stört mich etwas, denn es gibt auch andere Vorteile eines Ratenkredites als der kurzfristige Punkt "billiger". Die Planbarkeit und Verstetigung der Auszahlungen durch einen annuitätischen Ratenkredit gewinnt Zeit und Spielraum, mal "seine" Finanzen aufzuräumen und neu zu strukturieren.  

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@LittleArrow

Da es sich nicht um eine Konzernbuchhaltung handelt sondern um Außenstände in überschaubarer Höhe bei einer überschaubaren Zahl von Gläubigern kann dieser Gesichtspunkt wohl etwas vernachlässigt werden. Und einen Nachteil des Ratenkredits sollte man auch nennen: Anders als bei Dispo- oder Kreditkartenkredit ist eine sofortige Tilgung in der Regel ausgeschlossen.

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@Privatier59

Der Tilgungsausschluss mag ausgeschlossen sein, kommt aber wohl auch für mehrere Monate nicht in Frage. Sicherlich gewöhnt man sich an eine kleine monatliche Ratenbelastung eher als an die erratischen Kontoausschläge.

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Ihr habt das Problem erkannt - ihr lebt mitunter über Eure Verhältnisse. Es ist zwar verlockend eine Umschuldung vorzunehmen, aber es ist dann viel wahrscheinlicher, dass dann die Schuldenfalle zuschnappt. Zwingt Euch zu eiserner Ausgabendisziplin und verschiebt jede größere Geldausgabe um mindestens einen Tag um zu prüfen, ob sie wirklich sein muß und ihr werdet am Monatsende erkennen, dass der Dispo deutlich weniger ausgereizt wurde. Mit praktizierter Ausgabendisziplin könnt Ihr bei Eurem Einkommen binnen Jahresfrist wieder schuldenfrei sein. Um die Kreditkarte nicht zu excessiv zu nutzen könnt Ihr ja freiwillig den Kreditrahmen niedriger setzen lassen.

Mit praktizierter Ausgabendisziplin könnt Ihr bei Eurem Einkommen binnen Jahresfrist wieder schuldenfrei sein.

Hast Du mit denen telefoniert?


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@gammonwarmal

;-))  

mir fällt auf, Snooopy155 hat irgendwie die beneidenswerte Gabe, telepathisch Kontakt mit den Fragestellern aufnehmen zu können. Dadurch ist sie/er natürlich im Vorteil ! 

Generell hat sie/er aber schon recht mit den Ratschlägen !

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@Snoopy: Danke für die Bestätigung meiner Antwort ;-))

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Das muss Dir nicht peinlich sein. Wo soll man denn Zahlungsplanung und Sparen gelernt haben?

Beidseitiges Haushaltsbuch mit Tabellenkalkulationsprogramm führen. Genau die monatlichen oder anderen un-/regelmäßigen Abbuchungen/Ausgaben nachverfolgen bzw. die aus dem letzten Jahre antizipieren und mit den kommenden Einzahlungen abgleichen; das nennt sich Finanzplanung. Dabei auch mal die monatliche Zinsbelastung bei Kreditkarten und Girokonto überprüfen und nachvollziehen.

Nach diesem Überblick die Aufnahme eines zweijährigen Ratenkredites in Höhe von x überprüfen; der hat eine wesentlich niedrigere Zinsbelastung und ein konstanten Zahlungsratenprofil. Danach sollten keine Kontoüberziehungen mehr sein und kommen! Zahlungsdisziplin!

Jetzt ist es spätestens an der Zeit, Ausgabeneinsparungen zu überprüfen; typische Beispiele sind: Konsumausgaben (Markenabhängigkeiten? Wochenendausflüge? Gastronomie-/Diskoabende?, Kleidungskäufe?), Einmalzahlungen statt Mehrfachzahlungen bei Versicherungsverträgen, Kfz-Nutzung einschränken, überflüssige Versicherungsverträge und Abonnements kündigen, Handy-, Strom- und Gastarif wechseln, Urlaubsreisen streichen, Geschenke reduzieren. 

Ziel: finanzielles Polster aufbauen (3 Nettomonatsgehälter).