Kann ein von den Eltern aufgenommener Kredit problemlos ans Kind weitergegeben werden?
Wir haben bereits ein Grundstück gefunden sind mit den Hausplanungen weitestgehend fertig. 2/3 der Finanzierung sind im ersten Rang bereits mit guten Konditionen einkalkuliert.
Das letzte Drittel sollte eigentlich über eine Zwischenfinanzierung einer Bausparkasse abgewickelt werden, da wir genau über diese Summe zwei Riester-Bausparverträge haben.
Nun sind diese Konditionen für die 10-jährige Zwischenfinanzierung aber auf einmal sehr viel schlechter als ürsprünglich in Aussicht gestellt.
Daher haben meine Eltern uns nun Ihre Hilfe angeboten.
Sie haben ein abbezahltes Haus und würden die noch im Grundbuch vorhandene Grundschuld mit einem erneuten Kreditvertrag über 100.000,-€ wieder aufleben lassen. Dieses viel günstigere Darlehen (da ja auch wieder erstrangig) wollen meine Eltern uns freundlicherweise 1:1 per Privat-Kreditvertrag weiterverleihen.
Nach den zehn Jahren soll der Kredit dann vollständig durch die zuteilungsreifen Bausparverträge getilgt werden.
Wäre das so durchführbar, oder habe ich evtl. etwas vergessen zu bedenken?
1 Antwort
Der Betrag, den die Eltern aus ihrem grundschuldbesicherten Darlehen erhalten, kann ohne weiteres Euch als Schenkung oder Darlehen weitergegeben werden. Wichtig ist jedoch, daß die Eltern als Darlehensnehmer auch die Zahlungsverpflichteten sind. Fallt Ihr also aus, sitzen die Eltern auf dem Darlehen.
Weiterhin ist bei Privatdarlehen zu bedenken, daß diese teils als Schenkung qualifizieren können, wenn keine Zinsen verlangt werden. Zwischen Eltern und Kindern sind die Freibeträge jedoch für das genannte Volumen groß genug, damit keine Probleme auftreten.
10 Jahre sind eine lange Zeit. Berücksichtigt also auch das Risiko, daß Ihr irgendwann die Riester-Verträge nicht mehr besparen könnt, d.h. die Auszahlungssumme nicht in der geplanten Form nach 10 Jahren zur Verfügung steht. Überlegt auch den Abschluss einer Risikolebensversicherung. Vielleicht sollte man mit der Bank nochmals sprechen... und eine weitergehende Finanzierung, die wahrscheinlich um die 3% liegen dürfte, für den Restbetrag klären, damit die Angebote verglichen werden können. Abhängig vom Alter der Eltern kann diese Finanzierung auf Euch (Erwerbstätige) günstiger sein als die per Eltern (die Bank hat über das Privatdarlehen keinen Durchgriff auf Euch). Es geht dabei nicht nur um Sicherheiten, sondern auch um die Leistungsfähigkeit, die Raten zu bedienen.
Ersteinmal vielen Dank für deine Antwort Gandalf. Das gibt schonmal Zuversicht in unser jetzigen Situation.
Die Risikolebehnsversicherung ist schon im Hinterkopf und wird sicher umgesetzt.
Leider würde die Zwischenfinanzierung des letzten Drittels (der beiden Bausparverträge) eher bei 3,5 - 4 % liegen, je nach dem was bei der Beleihungswertermittlung genau herauskommt. Es könnte sogar sein, dass die Bank das nötige Geld gar nicht voll zur Verfügung stellen wird.
Da meine Eltern zum einen Pension und zum anderen Rente erhalten, ist die Leistungsfähigkeit die Rate zu bedienen, gegeben.
Mir stellt sich nun gerade die Frage, ob die Bank meinen Eltern (beide 65) überhaupt einen reinen Zinskredit geben würde, oder nicht vielmehr eine wenigstens 1%ige Tilgung verlangen würde?