IT Studium mit 36 Jahren ?

Hallo, die Frage ist schon etwas älter, aber ich persönlich denke, es ist nie zu spät für einen beruflichen Neuanfang. Ein Studium ist lang, aber warum denn nicht, denn IT-Leute werden gesucht und ich denke deine Aussichten auf einen Job sind nach dem Studium sehr gut.

Wenn es nicht unbedingt ein Studium sein muss, dann käme eventuell auch eine Umschulung infrage. Ich selber habe eine 2-jährige Umschulung zum Steuerfachangestellten gemacht, an der DUT in Berlin (https://www.dut.de/umschulung-steuerfachangestellte-steuerfachangestellter-stbk/) und arbeite nun auch in diesem Beruf.

Umschulung werden häufig gefördert und die Finanzierung kann bei entsprechender Voraussetzung bis zu 100 % über einen Bildungsgutschein des Jobcenters laufen. Eventuell auch in diese Richtung denken.

Die Frage ist doch eher, welche Qualifikation würde Dir jetzt helfen, schneller einen qualifizierten Job zu finden.

Zunächst solltest Du Deine Erfahrungen, die im IT-Bereich bestehen, mal daraufhin prüfen, ob damit bereits ein IT-Job (z.B. Website-Administration, Systemadministration) zu machen ist. Das wäre eine gute Quelle für Nebeneinkünfte während des Studiums. Strebe ein Studium nur an, wenn Du glaubst, mit den aktuellen Kenntnissen nicht wirklich im IT-Bereich arbeiten zu können.

Ein Studium an einer FH ist zwar recht kurz und bündig, würde Dich jedoch sicher qualifizieren, dann in der IT-Branche mit entsprechenden Voraussetzungen einzusteigen. Zielführender könnte für Dich ein BA-Studium sein, da hier bereits der Unternehmensbezug sehr stark ausgeprägt ist und weniger theoretische Grundlagen unterrichtet werden als an der FH. Dies könnte eine Alternative sein, muss aber nicht.

Ein Punkt ist auch noch die Frage nach Englischkenntnissen. Diese sollten hinreichend gut sein, um Englisch zu lesen, sprechen und zu schreiben. Das ist eine sehr wesentliche Qualifikation für informatiknahe Berufe.

Noch eine Option: wenn Du in einem Beruf bereits tätig warst, hast Du einschlägige Erfahrungen. Es gibt immer Bedarf an Beratern, die bei Kunden in verschiedenen Branchen Anforderungen aufnehmen, IT-Lösungen spezifizieren und letztendlich auch Projekt- und Qualitätsmanagement für Umsetzungsphasen übernehmen können. Wenn Du also Dicht nicht als "Softwareentwickler" fühlst, sondern eher als "Berater", dann wäre das auch eine Option, die ggf. sogar von Deiner vorigen Berufserfahrung profitieren kann.

Viele Möglichkeiten... es ist ein sehr umfangreiches Feld... sei Dir klar über Deine Erwartungen und die Anforderungen des Wegs, den Du einschlägst. Viele Studienabbrecher haben einfach die falschen Vorstellungen von "IT".

PS: ...sagt jemand, der in Deutschland und USA Informatik und Linguistik studiert hat und seit fast 30 Jahren in der Forschung, angewandten Forschung und Softwareindustrie tätig ist... derzeit als Leiter eines Competence Centers.