Haus um jeden Preis - welche Perspektiven auf dem Dorf?

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Theoretisch müsste die Entwicklung ja dahingehen, dass ÖPNV auch in den Dörfern mehr und mehr ausbildet wird (armes Deutschland, in anderen Ländern ist das schon lange gegeben). 

Und das ist meiner Meinung nach der einzige "Nachteil", den die Dörfer heute noch gegenüber den Städten haben.. Ruhe und Frieden, genug Platz für weiter Spaziergänge und das eigene Grundstück, wer würde da nein sagen? Gut, die Jugend vielleicht. Aber ab einem gewissen Alter gibt es keine bessere Vorstellung.

Habe neulich eine Studie in der Richtung gelesen, welche Regionen als zukunftsfähig gelten und welche nicht: https://www.hausverwalterscout.de/Magazin-Prognose-Wie-zukunftsfaehig-sind-Deutschlands-Regionen-1736 Fand ich auch ziemlich interessant.  Schulen und Kindergärten dürfen natürlich auch nicht fehlen.. Selbstverständlich.

Kostet halt alles sehr viel Geld ...!

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Ich lebe schon mein ganzes Leben lang auf dem Dorf. Wer halt goßen Wert auf seine Echkneipe legt und den Diskounter fussläufig erreichen will, der muss in die Stadt ziehen. Aber zum Einkaufen fahren doch alle mit dem PKW auch die Stadtbewohner und ihre Wohnungsnachbarn kennen die auch in den wenigsten Fällen. Ich kann meine Haustür, Terassentür und Auto offen stehen lassen, ohne abzuschließen. Mich hindert jeden Falls nix nach Hannover, Minden oder Nienburg zu Verantstaltungen zu fahren. Gut ich kann dann keinen über den Durst trinken. Ich denke der ländliche Raum ist attaktiv, für Leute die Ruhe und Geborgenheit suchen. Problematisch ist hauptsächlich das Arbeitsplatzangebot, welches auf dem Land gegen Null geht. Muss man in die nächste Großstadt zur Arbeit fahren, bleiben nur öffentliche Verkehrsmittel. Wenn die nicht genutzt werden können, sieht es schlecht aus und die sind in der Regel teurer als mit PKW zu fahren. Während ich in den 70ern ca. 30Mintuen in die Innenstadt von Hannover gebraucht habe, brauche ich jetzt zwischen 1Std und 3Std. Die S-Bahn braucht 45Minuten und von der S-Bahn Station brauche ich noch mal 20Min mit Fahrrad oder 10Min mit Auto. Schnelles Internet 45Mbit/s gibt es schon seit 10 Jahren und eine S-Bahn-Verbindung auch seit mehr als 25 Jahren. Das das Dorfleben durch 5G attaktiver werden soll, ist Fake.

Schnelles Internet wird auch überbewertet. Das brauchen nur Gamer. Als ich neulich einen Win10 Rechner neu aufgesetzt habe, schaute ich mal auf die Auslastung der Verbindung. Während der Updates wurden von den 45Mbit/s 5Mbit/s beansprucht für wenige Minuten als die Downloads liefen.

Solange man Jung ist toll

soland die Kinder 14 werden schei...

als Alter Mensch gesund - toll

als Alte Mensch krank sche....

die eigenliche Frage ist; Wieviel Geld verbrennt man wenn man seine Meinung ändern will oder muss. Wenn man nach 30-40 Jahren sparen nichts mehr für das Haus bekommen und viel Geld verbrannt hat.

Am besten auf dem Land "mieten" denn das ist auch billiger

So sieht ein Boom aus. Als ob eine eigene Immobilie nicht der größte Mist wäre.

Auf lange Sicht werden in ländlichen Regionen keine Neubaugebiete mehr ausgewiesen, weil die nur Landschaft kaputt machen, zu verödenden Dorfkernen und die zu öden Dörfern führen. Es wird sich also rumsprechen, dass es auch auf dem Land durch Sanierung oder den Ersatz von Gebäuden im Zentrum eine vernünftige Baupolitik geben kann. Es wird um die Mitte des Dorfes (aktuell Kirche, Wirtshaus) auch Mehrfamilienhäuser und Reihenhäuser, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und so weiter geben.

Wenn man dann dort wohnt, hat man auf Dauer kurze Wege zu guter Infrastruktur und viele Dörfer könnten noch zu Märkten werden, in denen dann auch die medizinische Versorgung nicht schlechter ist als in einer Kleinstadt, die dann auch kein vernünftiges Krankenhaus mehr hat. Besser als in vielen Lagen der Großstadt ist die Versorgung oft schon heute. Man muss auf dem Land nur wo wohnen, wo man wenn, nur zum in die Arbeit fahren ein Auto braucht und das hat auch Zukunft.

Thema heute ist, dass viele Familien einen ehemaligen Acker bebauen, wo sie zwei Autos brauchen und von dem aus sie auch auf dem Dorf zum einkaufen oder Kind in die Schule bringen im Stau stehen. Solche Häuser sind aus meiner Sicht in Zukunft nur an sehr arme Menschen weiterverkäuflich sein, weil das Umfeld schlechter wird, man einfach zu allem erst mal hinkommen muss und auch das Dorf keine Lust mehr hat, für den Fehler von vor fünfzig Jahren eine Menge Geld für Straßen und so weiter auszugeben. Das werden (logischerweise) mal die alten, unmodernen Häuser sein. Die neueren stehen dann in der besseren Lage Richtung Dorfkern oder in fünf Gehminuten Umkreis.

Wie das passiert? Wie Dörfer attraktiv werden? Es passiert von selbst, wenn einfach kein neues Bauland mehr ausgewiesen wird, was auch die Landesregierung oder die Bundesregierung verordnen kann.

Der Neubau auf ehemaligen Äckern zieht Leute an, die wenn sie schon mal im Auto sitzen auch in der Stadt einkaufen und in ihrem Dorf eigentlich nur schlafen wollen. Freunde, Vereine und oft auch Kirche und Läden behalten sie dort, wo sie herkommen, weil es "kaum" weiter ist als zum örtlichen Händler, der eh "komisch" (weil ungewohnt in Art und Sprache) ist.

Die Kinder lernen die Leute kennen, müssen aber zum Gymnasium und zum Studium weg. Oft auch zum arbeiten. Ob sie irgendwas von dem Haus der Eltern haben, hängt entscheidend von deren Entscheidungen jetzt ab. Wenn die Lage stimmt, kann die Wertentwicklung angesichts des aktuell in manchen Städten erreichten Niveaus auch wesentlich besser sein als in der Stadt.