Wie schaffe ich es, meine Mutter zum Hausverkauf zu überreden?

4 Antworten

Als erstes: Du bist Erbe und somit hast Du sämtliche Pflichten und nicht nur die Rechte/Vorteile daraus zu tragen. Daraus kommt auch, dass eine Eintragung ins Grundbuch als Miteigentümer schon aus rechtlichen Gründen erfolgt bzw. erfolgen muss.

Dein Verhalten scheint sich sehr um DEINE Finanzen zu drehen. Da gäbe es noch die Möglichkeit, Deinen Anteil am Haus an Deine Mutter zu übertragen, dann müßtest Du Dich nicht darum kümmern und hättest keine Verpflichtungen.

Ich habe sehr viel Verständnis für Deine Mutter. Wer will schon sein Heim verlassen, in dem sie mit Deinen Vater wahrscheinlich glücklich gelebt hat. Hinzukommt, wer will sich in eine Wohnung einsperren lassen, wenn er ein eigenes Häuschen hatte.

In wie Weit Deine Schilderung über das Verhalten Deiner Mutter den Tatsachen entspricht oder nur Deiner subjektiven Wahrnehmung, kann ich nicht beurteilen. Ich kann auch nicht beurteilen, wie die Einkunftsverhältnisse Deiner Mutter sind.

Ich bin jedoch Deinen Beweggründen gegenüber sehr skeptisch.

Vielleicht bin ich altmodisch, aber als guter Sohn oder Tochter, würde ich meiner Mutter zur Hand gehen um das Haus in der Familie zu halten und ihr gewohntes Lebensumfeld sicher zu stellen. Gegen Müll und einen verwilderten Garten kann man etwas tun!

Weißt Du, was eine Betreuung ist?

Natürlich kennen wir den Fall nicht in allen Details. Es gibt aber Anhaltspunkte dafür, daß Deine Mutter ohne Hilfe ihr Leben nicht mehr meistern kann. Für diese Fälle sieht das Gesetz vor, einen Betreuer zu bestellen. Beantragt werden kann das beim Amtsgericht. Das entscheidet dann nach gründlicher Prüfung, ob eine Betreuung angeordnet werden muß.

Der Betreuer -der auch ein Angehöriger sein kann, sofern er dazu in der Lage ist- entscheidet dann darüber, welche Maßnahmen zu treffen sind um eine geregelte Lebensführung zu ermöglichen. Im Rahmen der Vermögenssorge könnte etwa auch -mit Zustimmung des Amtsgerichts- das Haus verkauft werden.

Die Situation ist doch viel komplexer, als die Entscheidung zu fällen "Haus vermüllt zwangsweise versteigern zu lassen?". Natürlich ist der Marktwert durch die Situation der Mutter und des Hauses negativ beeinflusst.

Mache Dir zusammen mit Deiner Mutter vor allem gründlich Gedanken, wie die Zukunft Deiner Mutter aussehen soll. Sie braucht konkrete Hilfe, eine dauerhafte Zukunftsperspektive und nicht nur Geld aus dem Hausverkauf. Erst nach dieser Lösung kann man das Verkaufen angehen. 

ich will dir und deiner mutter nicht zu nahe treten, aber das "Zumüllen", das deine Mama betreibt, kann auch krankhaft sein. Hol ihr Hilfe, auch wenn sie es ablehnen wird, solltest du das in Angriff nehmen, sonst verliert nicht nur das Haus an Wert, sondern deine Mama und du langfristig an Lebensqualität. Was die rechtliche Situation angeht, würde ich mir eine kostenlose Rechtsberatung bei Pro Bono holen (ehrenamtlich)