Gute Strategie zum Eigenkapitalaufbau vor dem Hauskauf
Hallo, wir planen den Hauskauf in ca. fünf Jahren und suchen nach einer guten Strategie, unseren EK-Polster aufzubauen. Da wir nun beide Vollzeit tätig sind, können wir einen Betrag von durchschnittlich 500 Euro pro Monat zurücklegen. Durchschnittlich bedeutet in unserem Fall, die ersten Jahre 1000 Euro im Monat, die letzten nahe Null wg. dem zweiten Kind. Zu unserer Situation: 2 Verdiener, 1 Kind (3,5 Jahre). Bisher EK 30.000 Euro. Kaufpreis in 5 Jahren max. 300.000 Euro. Die Banken schlagen uns einen Wohnriester-Bausparvertrag vor. Ich habe Bedenken wg. der kurzen Zeit. In fünf Jahren ist kein BSV zuteilungsreif. Eine Zwischenfinanzierung ist unheimlich teuer. Die günstigen Zinsen (4% eff.) möchte ich auch nicht entgehen lassen, außerdem stehen uns zur Zeit jährlich knapp 500 Euro Riesterzulagen zu, mit dem zweiten Kind dann 800 Euro. Ich habe schon überlegt, den Betrag zu splitten und einen kleineren Wohnriester-BSV abzuschliessen um die Prämien zu sichern (180 Euro/mon.) und den Rest anderswo anzulegen. Aber wo für so eine kurze Zeit und 100%-ig sicher? Oder doch lieber den Rest in einen BSV zu stecken um die Zinsen zu sichern (Bausparsumme von 70.000 Euro (Vorschlag der Bank)). Vielen Dank. Gruß aus dem Norden, Tatjana
2 Antworten

Den Vorschlag mit dem Wohnriester würde ich nur wegen der hohen Förderung nehmen. Die ist aber sowieso bei einem Höchstbetrag von 2.100,- Sparrate gedeckelt. Es bleiben also vorerst ca. 10.000 pro Jahr.
Die würde ich in einen Aktienfonds, oder etwas vergleichbares einsparen. Dort etwas streuen.
Wenn es noch sicherer sein soll, wären ggf. die Inflationssicheren Anleihen des Bundes interessant.
Im moment würde ich für einen 5-Jahreszeitraum nciht in eine "nur Geldwertanlage ohne Inflationschutz" gehen, weil zum Ende der Krise mit einem Inflationsschub zu rechnen ist (sagen alle Fachleute, nur die Höhe ist strittig) und da könnte dann schnell 5-8 Eurer Sparraten weg sein.
vom hohen Bausparvertrag würde ich abreten.

Also der Höchstbetrag für Riester ist 4.200 Euro abzgl der Förderung von ca. 800 Euro also 3.400 Euro Eigenleistung (2 Verdiener = 2 x Höchstbetrag möglich).
Dazu kommt der Steuervorteil, bei einem Spitzensteuersatz von 35% (ca. 70.000 Euro Einkommen) liegt die zusätzliche Steuerförderung bei 670 Euro, insgesamte Förderung also 1.470.
Du bekommst also für eine Eigenleistung von 2730 (nach Steuern) eine Einzahlung von 4.200 Euro aufs Riesterkonto. In 5 Jahren sind also ca. 21500 Euro auf dem Riesterkonto. Entspricht einer Rendite in Bezug auf die Einzahlung von 2730 pro Jahr von 15,5%.
Das schafft kein Immobilienfond, Aktienfond oder sonst was.
Die restlichen 230 Euro (soll ja 100% sicher sein) aufs Sparbuch oder Tagesgeld. Bringt derzeit 2% also nochmal ca. 14.500 Euro, eine Verzinsung von 5% in einem Immoblienfond und einem Ausgabeaufschlag von 5% bringt in der gleichen Zeit 14.840 und ohne Ausgabeaufschlag 15.663. Die paar Cent sind das Risiko nicht wert.
Welcher Riestervertrag?
Ein Banksparplan (geringste Kosten) bringt derzeit ca. 2,5% Zinsen, ein Bausparvertrag 1% Zinsen.
Dafür kann ich (wenigstens für einen gewissen Teil ) die Zinsen durch den Bausparvertrag "klein" halten.
Meine Empfehlung (keine Beraterhaftung, da keine individuelle Beratung) wäre jeweils ein kleiner Bausparvertrag über 20.000 Euro, die sind dann jeweils mit 10.000 Euro in 5 Jahren bespart.
Und in 5 Jahren entscheiden ob das Geld rausnehmen und traditionell mit Hypothek finanzierung oder 1 Jahr Zwischenfinanzierung akzeptieren.