Gibt es einen "umgekehrten" bzw. "inversen" cost-average-Effekt?

2 Antworten

Du hast recht. Der cost-average-Effekt gilt nur für die Ansparphase.

In der Verzehrphase hat er einen ungünstigen Effekt. Man sollte in dieser monatlich keinen festen Betrag entnehmen, sondern maximal den Gegenwert einer zu Beginn der Verzehrphase festgelegten Anzahl von Fondsanteilen.

dj600stoxx 
Fragesteller
 09.03.2019, 17:43

Stimmt, dass dies ["sondern maximal den Gegenwert einer zu Beginn der Verzehrphase festgelegten Anzahl von Fondsanteilen"] eine weitaus bessere Alternative ist, daran hatte ich nicht gedacht. Danke Dir!

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LittleArrow  09.03.2019, 18:50
Verzehrphase

Guten Appetit beim Verzehr der Fondsanteile!-)

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dj600stoxx 
Fragesteller
 09.03.2019, 19:59
@LittleArrow

Vielen Dank. Ich denke, diesen Kommentar werde ich als den - bei weitem am hilfsreichsten - bewerten. :)

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Auch hier (und in den dortigen Referenzen) wird das Verkaufsargument "cost-average effect" entlarvt:

https://de.wikipedia.org/wiki/Durchschnittskosteneffekt

Wenn aber der Sparplan in die Entsparphase (nicht "Verzehrphase";-) eintritt, dann ist man ja gerade als Rentner/in auf etwa gleichhohe monatliche Zuflüsse angewiesen. Um den Nachteil des Cost-Average-Effekts beim Auszahlungsplan zu vermeiden und andererseits die Planbarkeit des verfügbaren Mittel für das Ausgabenbudgets zu verbessern, empfiehlt die Stiftung Warentest, die für die nächsten 12 Monate benötigten Auszahlungen nicht monatlich dem ETF-Portfolio zu entnehmen, sondern diesen Betrag (zumindest kostengünstiger) auf einmal zu verkaufen und bis zur tatsächlichen Verwendung auf einem (verzinslichen) Tagesgeldkonto zwischenzuparken (s. Heft 9/2018, S. 51). Etwas verfeinert wird dieser Auszahlungsplan dort noch dargestellt für das hauseigene Pantoffel-Portfolio-Konzept: https://www.test.de/ETF-Einmalanlage-Sparplan-und-Auszahlplan-mit-Pantoffel-Portfolio-5179990-0/ (kostenpflichtig € 4,-), dort unter Punkt 9.

NasiGoreng  13.03.2019, 19:31

Wer sich in Finanzangelegenheiten auf die Stiftung Warentest verlässt, kommt vom Regen in die Traufe. Die sollten sich auf Tests von Waschmitteln und Windeln beschränken. Für anderes sind sie zu doof!

Auch beim Pantoffel-Portfolio besteht die Gefahr, dass das Ersparte vor der vorgesehenen Zeit verzehrt wird.

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LittleArrow  13.03.2019, 21:38
@NasiGoreng

Du machst sehr pauschale Aussagen ohne Belege. Bleib mal sachlich.

Auch beim Pantoffel-Portfolio besteht die Gefahr, dass das Ersparte vor der vorgesehenen Zeit verzehrt wird.

Wie verzehrst Du Erspartes? Unter welchen Umständen ist das so? Und wie der vorzeitige Verbrauch bei anderen Anlageformen vermeidbar und bei welchen?

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NasiGoreng  15.03.2019, 02:30
@LittleArrow

Ich weigere mich mit Dir in eine semantische Diskussion einzutreten, ob Erspartes verzehrt oder entspart wird, zumal verzinsliche Anlagen überwiegend inflationär entwertet und durch Steuern enteignet werden.

Die Frage ob es bei der Fondsanlage einen inversen Cost-Average-Effekt gibt und wie man dem entgeht, habe ich bereits beantwortet. Von anderen Anlageformen war nicht die Rede.

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LittleArrow  21.03.2019, 10:54
@NasiGoreng

Den Verzehrgedanken mal bitte als erledigt betrachten. Aber hier sehe ich noch Erklärungsbedarf:

zumal verzinsliche Anlagen überwiegend inflationär entwertet und durch Steuern enteignet werden.

Bei diesen vereinfachten, pauschlierten Aussagen spielt auch hier die Semantik mit:

  1. Wie werden verzinsliche Anlagen durch Steuern enteignet?
  2. Wenn "verzinsliche Anlagen überwiegend inflationär entwertet" gelten sollte; wie werden diese Anlage sonst noch entwertet?
  3. Die inflationäre Entwertung kann es bei festverzinslichen Anlagen geben, dass muss aber nicht zwingend so sein. Daher sollte man momentan nicht festverzinsliche Anlagen mit über 3- oder 5-jähriger Laufzeit wählen.
  4. Und bei indexierten Anleihen ist diese inflationäre Entwertung ausgeschlossen. Allerdings wird einkommensteuerlich hierbei nicht nur der Zins, sondern auch der Inflationszuschlag besteuert.
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NasiGoreng  22.03.2019, 01:05
@LittleArrow

Ha, ha, jetzt hast Du aber gegrübelt, wie Du mir das mit der Semantik heimzahlen kannst ;-))

  1. Wenn die Zinsen geringer sind als die Inflationsrate, bedeutet jede Besteuerung eine Enteignung aus der Substanz.
  2. Verzinsliche Anlagen können auch durch Insolvenz, Vergleich eines Schuldners oder eine Schwäche der Emissionswährung entwertet werden.
  3. Es gibt keine Währung und kein Land ohne Inflation. Bei normaler Zinsstruktur kurve (kurze Laufzeit, niedrige Zinsen und lange Laufzeit, höhere Zinsen) ist die inflationäre Entwertung bei kurzer Laufzeit höher als bei langer. Mit steigender Laufzeit erhöht sich aber bei Festverzinslichen das Zinsänderungsrisiko.
  4. Auch indexierte Anleihen haben das Bonitätsrisiko des Emittenten und das Zinsänderungsrisiko. Zudem ist die Emissionsrendite immer geringer als bei normalen Anleihen.
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LittleArrow  23.03.2019, 18:09
@NasiGoreng

Danke für die weitere Detaillierung. Dazu bzw. dagegen gibt es noch einiges zu sagen, aber das hilft hier bei der Fragestellung nicht weiter. Risiken sind überall, aber die Chancen sollte man auch mal beachten.

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