Gewinn versteuern als Kleinunternehmer im Nebengewerbe?
Hallo,
es sind ja schon viele Fragen diesbezüglich gestellt worden - allerdings noch nicht so konkret wie ich es benötige :-)
Zu den Zahlen:
im Jahr 2017 habe ich 1.700 € Verlust gemacht und (Umsatz 830 €)
im Jahr 2018 habe ich 3.400 € Gewinn gemacht (Umsatz 7.600 €)
Das Gewerbe war als Nebengewerbe angemeldet (abgemeldet zum 31.12.) -
ich bin Vollzeit angestellt und verdiene jährlich ca. 35T€ brutto.
Laut meiner Steuererklärung (vor Eingabe der EÜR) sollte ich 40€ nachzahlen - nach Eingabe der EÜR soll ich jetzt 1.180€ nachzahlen. Ist es einfach ein rechnerischer Fehler (da es die Software nicht differenzieren kann), der beim FA korrigiert wird oder muss ich mich wirklich auf eine Nachzahlung einstellen? Normalerweise liege ich doch unter der Grenze, oder nicht? Ich steige da nicht mehr durch :-)
Ich danke euch für eure Zeit ♥
3 Antworten
Die 1.180,- Euro entsprechen ziemlich genau 33,5 %, was wiederum der Grenzsteuersatz bei 30.000,- Euro zu versteuerndem Einkommen sit.
Passt aus meiner Sicht genau.
Du dürftest durch den Verlust im Vorjahr für 2017 auch um die 250,- Euro erstattet bekommen haben.
Schau mal in deine Einkommenssteuererklärung. Wie hoch ist dein "zu versteuerndes Einkommen" ? Nicht dein Bruttoarbeitslohn, denn davon hast du ja bereits Lohnsteuern abgedrückt. Wenn du deine Est-Erklärung machst ermittelst du nach Abzug der Vorsorgeaufwendungen und Werbungskosten und anderen abzugsfähigen Kosten, dein "zu versteuerndes Einkommen". Deine bereits gezahlten Lohnsteuern werden zu deinem Gesamteinkommen gegenüber gestellt. Dieses Gesamteinkommen , also das zu versteuernde Einkommen" (inklusive des Gewerbegewinnes), musst du dann durch 12 teilen und du erhälst den Betrag den du monatlich zu zahlen hättest. Liegen deine Lohnsteuern ( steht in deiner Jahresabrechnung die du vom Arbeitgeber ausgedruckt bekommst) DARUNTER ergibt sich eine Nachzahlung. Oder eine Überzahlung.
Dieses Gesamteinkommen , also das zu versteuernde Einkommen" (inklusive des Gewerbegewinnes), musst du dann durch 12 teilen und du erhälst den Betrag den du monatlich zu zahlen hättest.
Ich habe leider diesen Gedanken gar nicht verstanden, also warum das eine Zwölftel des zu versteuernden Einkommens zu zahlen ist. Das stimmt doch nicht oder es fehlt noch etwas Entscheidendes.
Diesen Teil hab ich sogar verstanden, auch wenn es etwas seltsam aussieht.
Nur das mit dem Erhalsen hab ich nicht kapiert. Was ist das?
und du erhälst den Betrag
Wie erhälst man denn einen Betrag?
Er|hal|sen
erhalse, erhalste, erhälst
Sich etwas mit Hilfe des Halses zu eigen machen. Giraffen erhalsen sich beispielsweise saftige Blätter, die hoch am Baum wachsen.
Ja ist leider sehr kompliziert für Laien. Empfehle dir zur Lohnsteuerhilfe e.V zu gehen. Dort kannst du dir in einem persönlichen Gespräch erklären lassen wie es sein kann dass du überhaupt Lohnstuern zurück erstattet bekommst. Nochmal für dich zum Verstehen: Also wenn du IM JAHR unterschiedlich hohe Einkünfte hast (hier Lohn plus Kleingewerbe) dann wird das gesamte Einkommen, also das zu VERSTEURNDE Einkommen als Wert benutzt und durch 12 Monate geteilt. DER Betrag ist dann die Grundlage. WENN DU aber in einem Monat besonders VIEL verdient hast und im anderen Monat deutlich weniger....dann hast du unterschiedlich hohe Lohnsteuern gezahlt als Arbeitnehmer. Deswegen ist es zu empfehlen eine jährliche Est-Erklärung zu machen. @Pfotenglueck
Wobei eher Du der Laie bist.
Die Lohnsteuerhilfe darf/kann solche Fälle nicht bearbeiten.
Das mit den Monaten ich echt ausserirdisch(er Unsinn).
Ruf mal deinen Steuerberater an ^^ Der kann dir das bestätigen wenn du nur klingonisch sprichst und kein deutsch.
Deswegen hieß es auch früher "Lohnsteuerjahresausgleich" wenn man monatlich UNTERSCHIEDLICH hohes Einkommen erzielt. Die Lohnsteuerhilfe kann auch dir helfen ^^ Ruf die mal an. Die sprechen auch klingonisch wenn du schlecht deutsch kannst.
Schwätzer sind es nicht wert, dass ich mich weiter mit ihnen beschäftige.
Also nach den beiden Antworten muss man es auch verstehen:)
"musst du dann durch 12 teilen und du erhälst den Betrag den du monatlich zu zahlen hättest" - wow - ist das eine Fundstelle des klingonischen Steuerrechtes?