Geld erhalten, Wohnungskauf. Wie am besten kaufen? Einen Teil anlegen und einen Teil schon kaufen?
Hallo, ich bin 24 Jahre alt und werde bald ca. 300.000€ bekommen, mit der Bedingung eine Wohnung mit dem Geld zu erwerben, da meine Großmutter darauf viel Wert gelegt hat.
Ich kenne mich jedoch leider mit dem Thema nicht all zu gut aus und weis auch nicht wo ich mich am Besten einlesen könnte, daher wende ich mich an euch.
Natürlich möchte ich das Meiste aus dem Geld heraus holen und wie ich immer wieder höre ist es am sinnvollsten mit 'Schulden' also einem Kredit eine Wohnung zu finanzieren. Wie kann ich das verstehen?
Wäre es dann am Besten ich würde einen Teil als Eigenkapital zum Wohnungskauf nutzen und einen Teil des Geldes in etwas anderes (ggf. Aktien (gerne auch andere Vorschläge)) zu investieren und das dann als Sicherheit zu nehmen?
Ich würde mich wirklich über Infos, Möglichkeiten und Anregungen jeglicher Art freuen und Danke euch schon einmal für die Hilfe!

hast Du ein regelmäßiges Einkommen oder bist Du noch in Ausbildung?

Ich bin Studentin, mit meinem Studentenjob finanziere ich mein Leben und es bleibt davon auch nichts über.

Wie wird die Wohnung genutzt werden?
Wo "hörst Du das immer" mit den Schulden (Link)?

Die Wohnung wird vermutlich weiter vermietet.
Bei Freunden und Bekannten die sich über Finanzen unterhalten.

Schenkt dir deine Großmutter die 300.000,- € oder wie ist dies zu verstehen und wenn ja, leben deine Eltern noch, also die Kinder deiner Großmutter?

Meine Oma ist verstorben, mein Vater (der das Ganze regelt) stellt mir das Geld zur Verfügung. 300.000€ ist es nach den Steuerlichen Abzügen. Aber er muss alles bewilligen.
4 Antworten

Wenn Du kein eigenes Einkommen hast und noch in der Ausbildung bist, wirst Du im Moment kein Darlehen von einer Bank bekommen.
Damit steht nur der Weg offen, dass Du eine Wohnung mit dem Geld kaufst. Ohne Darlehen.
Du solltest auch die Kaufnebenkosten einberechnen:
5% aus dem Kaufpreis für die Grunderwerbssteuer
ca. 1,5% Kosten für Notar und Grundbuchamt
eventuell Maklerkosten, ca. 3 bis 5% aus dem Kaufpreis
noch ca. 10.000 Euro als eiserne Reserve, falls unerwartete Reparaturen auf Dich zukommen oder falls ein Mieter nicht zahlt und der zwangsgeräumt werden müsste.
Somit kannst Du bis höchstens 260 000 Euro für den Kauf ausgeben.
Du solltest Dir mit der Suche Zeit lassen. Vergleiche selber die Angebote, die in Deiner Stadt im Moment gemacht werden, z.b. auf immowelt oder immoscout24. Lasse Dir Zeit, denn im Moment scheinen die Preise für gebrauchte Wohnungen nicht weiter zu steigen, vielleicht werden sie in den nächsten Monaten eher fallen. Mache einige Besichtigungen und schaue Dir verschiedene Angebote an. Nimm ein oder zwei erfahrene Leute mit, zu den Besichtigungen. Wichtig bei Wohnungen: Lasse Dir die Protokolle der Eigentümerversammlungen der letzten 5 Jahre geben. Wenn Du da drin von Streitereien liest, dann lass die Finger von der Wohnung und suche eine andere. Achte auch auf einen Renovierungsstau. Bei älteren Wohnungen muss man in den nächsten Jahren viel Geld für Dämmung, neue Heizung, etc. ausgeben. Diese zusätzlichen Investitionen muss man auch einkalkulieren und zur Verfügung haben. Wichtig ist die Lage der Immobilie: Liegt die zentral oder in der Nähe von Bushaltestellen, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, .. falls ja, das ist gut...

Bei Immobilien haben Schulden tatsächlich Vorteile. Du leihst dir (noch) billig Geld und profitierst vom Wertzuwachs. Bei einem klassischen Annuitätendarlehen nimmt die Tilgung mit der Zeit zu und die Zinszahlungen ab. Inflationsbereinigt zahlst du also letztlich weniger. Auch nutzt du die so genannte Hebelwirkung. Hinzu kommt, dass Fremdkapitalzinsen bei Vermietung steuerlich abzugsfähig sind.
Wenn du 60% der Beleihungsgrenze finanzierst, sollte es auch keine Probleme mit der Bonität geben, denn dein relevantes Einkommen generierst du aus den Mieteinnahmen und sicherst den Kredit durch eine Grundschuld ab.
Zur Risikostreuung würde ich vielleicht den Kauf eines Mehrfamilienhauses in Betracht ziehen. Ansonsten hättest zu, wenn du dir Mietnormaden eintrittst, sehr schnell ein Problem.
Wichtig ist aber, dass du vor dem Kauf einer Immobilie sehr genau die Marktsituation analysierst, Kaufnebenkosten berücksichtigst und Instandhaltungsrücklagen einplanst.
Einen Teil des Kapitals in Aktien zu investieren (oder auch in ETFs) ist sicher auch keine schlechte Idee.

Zu welchem Zweck kaufst du dir Wohnung denn? Also ziehst du selbst ein oder vermietest du?
Falls du vermietest kann es durchaus attraktiv sein einen Teil des Geldes zurückzuhalten und in Aktien, bzw entsprechende Fonds oder ETFs, zu investieren. Denn da kann der Ertrag höher sein als der Zinssatz und du kannst die Zinsen in dem Fall bei der Einkommenssteuer berücksichtigen, was sich aber auch eher lohnt wenn du einen hohen Steuersatz hast.
Das hängt aber auch maßgeblich von deinem Einkommen und deiner sonstigen finanziellen Situation ab. Du solltest dann auch Mal ein paar Monate lang die Raten weiter zahlen können, falls die Miete ausfällt.

In diesem Fall wirst du keinen Kredit bekommen. Und selbst wenn wäre es sicher nicht sinnvoll dir dieses Risiko und diese Einschränkung dann ans Bein zu binden.
AndiRat hat ja alles schon super beschrieben, daran halten und du solltest ein zuverlässiges und beständiges Einkommen daraus haben. Als kleine Ergänzung würde ich dir noch empfehlen von Anfang an kleine, eigene Instandhaltungsrücklage zu bilden in die du jeden Monat ein paar % der Mieteinnahme einzahlst. Und falls du durch die Einnahmen über den Grundfreibetrag kommst auch eine Steuerrücklage für das Bezahlen der Einkommenssteuer.

Stellt sich doch vorrangig die Frage nach Deinem monatlichen Nettoeinkommen.... denn ohne ein solcehes bekommst Du selbst bei 300.000 Euro Eigenkapital keine weiteren 200.000 Euro an Kredit.
Die Wohnung soll dann weiter vermietet werden.
Ich bin Studentin also habe kein Einkommen das ich noch mit einfließen lassen könnte, komme eigentlich immer bei 0 am Monatsende raus.