Geld aus ETF Sparplan entnehmen?
Hallo,
ich habe seit 2012 einen ETF Sparplan, wo jährlich ca. 5.000€ reinfliesen. Der aktuelle Stand ist ca. 54.000€ . Ich bin im Moment noch im Außendienst tätig, werde aber im kommenden Jahr -aus familiären Gründen- in den Innendienst wechseln. D.h. das süße Leben mit Firmenwagen ist dann vorbei ;-)
Ich brauche also ein eigenes Auto, um meine Arbeitsstelle zu erreichen. Jetzt zu meiner Frage:
Macht es Sinn, Geld aus dem Depot dafür zu entnehmen oder besser finanzieren?
Cash haben wir leider nicht so viel, weil wir es auch die letzten Jahre nicht zwingend brauchten. Und für 5.000€ gibt's leider auch nicht die große Auswahl.
Noch kurz zu mir:
Ich bin 35 Jahre alt und habe somit noch einen gewissen Anlagenhorizont.
Vorab schon mal vielen Dank für eure Hilfe!
2 Antworten
- Prüfe, ob Du wirklich ein eigenes Auto benötigst. Ggf. gibt es ja auch öffentliche Verkehrsmittel, mit denen sich die Arbeit gut erreichen läßt. Das wäre sehr wahrscheinlich günstiger als ein eigenes Fahrzeug.
- Prüfe, welche Konditionen Du für eine Finanzierung bekommen kannst. Du finanzierst damit quasi den Restwertverlust über die Laufzeit, d.h. das könnte angesichts der heute immer noch lachhaft niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt durchaus attraktiv sein. Ein Neufahrzeug wird teuer sein, d.h. es bietet sich ein kostengünstiges Gebrauchtfahrzeug (achte dabei auf die Emissionsklasse, damit Du nicht irgendwann in ein Fahrverbot läufst) an.
- Wenn sich Dein Gehalt durch den Wechsel nicht ändert, bedeutet das, Du hast weiterhin die knapp EUR 420 p.m. zur Verfügung, um den Sparplan zu füttern. Es wäre daher auf Basis der Konditionen für eine Fahrzeugfinanzierung auch eine Reduktion des Sparplans in Betracht zu ziehen - oder es ergeben sich durch den Wegfall des Firmenwagens nun steuerlich ein paar EUR netto mehr, die dafür eingesetzt werden können (das ist beispielsweise der Fall, wenn Du den Firmenwagen auch privat nutzen konntest).
- ETF-Positionen zu verkaufen/reduzieren ist natürlich auch eine Option, wenn Du einen deutlichen Betrag zu einem Kaufzeitpunkt benötigst, aber einfacher wird es sein, wenn Du die Kosten aus dem laufenden Cashflow bestreiten kannst. Aus meiner Sicht wäre der Verkauf von Positionen aus dem Portfolio die letzte Option, wenn Du wirklich einen Betrag bar auf die Hand benötigst.
Das ist nun ein kleines Rechenspielchen.
ETFs haben einen langen Anlagehorizont, allerdings kann man sie auch kurzfristig verkaufen - es ist eine Frage der Rendite.
Auto kaufen oder finanzieren ist eine völlig andere Frage, Da der Wertverlust bei Neuwagen besonders hoch ist, würde ich mi einem Youngtimer anfangen und ggf. eine Finanzierung über die eigene Bank suchen. Die Händlerfinanzierungen zu Null% haben nämlich einen Nachteil: Den Preis bestimmt der Händler und Handeln ist nur eingeschränkt möglich.