Finanzberatung im Strukturvertrieb?

2 Antworten

Wenn man (ganz sicher) kein Studium schafft und bei keinem Versicherungsmakler, keiner Bank und keinem Anlageberater eine Anstellung findet, trotzdem aber Menschen bei ihren Finanzen helfen will, kann man einen Strukturvertrieb überlegen.

Wegen des Geldes? Alles, was man seinen Freunden und Bekannten Gutes tun kann, bringt nur langfristig Geld. Interessante Verträge mit hohen Abschlussprovisionen sind für das Gegenüber uninteressant. Es wird ein Profi kommen und das denen erklären, denen er etwas verkauft hat! Vielmehr hat er später die Alternative, dass die Leute, bei denen er etwas abschließt, die Verträge kündigen und etwas vernünftiges machen, mit denen in Zukunft nichts verdient oder dass er sich aus der Branche verabschiedet und etwas anderes lernt. Nicht gut für ihn und auch nicht gut für den Freundeskreis.

Wenn das Durchschnittsalter der "Finanzberater" eines Struktuvertriebes z. B. so bei 27 Jahren liegt, sollte jedem klar sein, dass er das ein Kluger nur sehr kurz machen wird, weil er beizeiten checkt, dass er nur für seine Kontakte ausgenützt wurde. Als Start zu einer eigenen Existenz (auf die er nicht kommt, weil er - obwohl Selbständig - nicht als er sondern als eine andere Marke auftritt) ist eine "richtige" Ausbildung sinnvoller.

Ich denke, dass man das Beste aus einem Strukturvertrieb macht, wenn man interessiert bei den Veranstaltungen und Schulungen teilnimmt, vielleicht auch die "Weihen" mitnimmt, aber nie etwas abschließt. Sobald man sich so weit fühlt, kann man einem oder mehreren Pools beitreten (z. B. BCA, netfonds) und Bestände aufbauen. Wesentlich interessanter ist es aber, sich einen (guten aber nicht zu jungen) Berater zu suchen, bei dem das Handwerk zu lernen, die IHK-Prüfungen zu machen und so einzusteigen.

Die Branche (meine) ist vielleicht die interessanteste von allen. Strukturvertriebe sind die Tagelöhner, die es auch gibt, die aber leider von der Hand im Mund leben müssen und nur ausnahmsweise akzeptabel arbeiten. Die Ausnahmen sind die, die schon wissen, dass sie nicht mehr lange bei dem Strukturvertrieb sind.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich finde es legitim nachzufragen, wenn man selbst keinen Einblick in die Branche hat. Vielleicht überlegt er ja auch einzusteigen? Ich habe immer gehört, dass gerade junge Leute gelockt werden mit super klingenden Angeboten und natürlich geschönten Rechenbeispielen. Das klingt schon verlockend zum Beginn. Bis man dann eben selbst arbeiten muss. 

Wie Rat2010 schon geschrieben hat, meist werden die Leute wegen ihrer Daten bzw. Kontakte ausgenutzt. Besonders gern sehe ich ja Beispiel, wie diese: https://kundengewinnungscoach.de/akquise-das-geheimnis-erfolgreicher-kundengewinnung/?cn-reloaded=1 "die Kundenakquisition lebt von persönlichen und medialen Formen der Ansprache" Das heißt im Klartext Klinken putzen. Das erfordert Mut oder auch ein bisschen Naivität. Je nachdem wie man es betrachtet. 

Wenn es ein richtiges Traineeprogramm bei Horbach ist, klingt es doch erstmal seriös. Oder ist er auf Selbstständigen Basis?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung