Soll ich die BU-Versicherungen für Studenten bei der Allianz oder bei der HUK-Coburg abschließen?

6 Antworten

So einfach geht das nicht und fast alle raten aus guten Gründen von der Kombination mit der Altersvorsorge ab. Als Studienanfänger (künftiger Arbeitsplatz könnte das spätere BU-Risiko beeinflussen!) fehlen meistens die finanziellen Mittel für eine ordentliche BU-Versicherung, die im Schadenfall dann nicht nur € 1.000/Monat, sondern eher € 5.000/Monat zahlt. Aber lies Dich mal in das Thema gründlich ein:

Stiftung Warentest hat sich schon mehrfach am Thema BU-Versicherung versucht (siehe auf deren Homepage w....test.de) und sich damit böse, professionelle Kritik eingehandelt. Siehe http://www.helberg.info/blog/2013/06/finanztest-berufsunfaehigkeitsversicherung-test-2013-avanti-dilettanti/

Dieser Blog zeigt Dir zumindest die Schwierigkeiten bei der Produkt-Auswahl auf.


Wie die meisten hier schon geschrieben haben, macht es keinen Sinn, die BU mit einer Altervorsorge zu koppeln. Das sind im Prinzip zwei Paar Schuhe... Falls du dir nicht sicher bist, ob eine BU das richtige ist, kannst du dir z.b. hier ein paar Sätze zu Alternativen durchlesen: https://www.versicherung-online.net/Berufsunfaehigkeitsversicherung-Alternativen-449/

Auf dieser Seite kannst du auch übersichtlich verschiedene Versicherungen miteinander vergleichen. Prinzipiell finde ich es gut, dass du dir mit 18 schon Gedanken darüber machst. In deinem Alter sind auch die Beiträge noch geringer: mit ca. 18 Euro mtl. bist du schon gut dabei (bei 1000 EUR Rente/Monat bis 60 Jahre).

Bezüglich Allianz oder HUK kann ich dir leider auch nicht weiterhelfen. Wenn sie beide die wichtigsten Klauseln erfüllen, dann würde ich einfach nach dem Preis gehen...

Eine direkte Empfehlung für einen Anbieter kann/darf Dir hier wahrscheinlich niemand geben, aber ich würde die BU tatsächlich von allem anderen entkoppeln.

weil ich im Falle keiner BU nicht leer ausgehen möchte.

Damit lügst Du Dir nur selber was vor, die Ausgaben für die BU-Teil sind ohnehin weg, Du siehst es dann vielleicht nur nicht so deutlich. ;)

Was passiert, wenn Du Dir die Beiträge eine Zeitlang nicht mehr leisten kannst? Was passiert, wenn Du die Altersvorsorge doch mal umstrukturieren willst oder musst?

Und ich bin mal gespannt auf die Antworten der Profis. :)

Besser kann man es nicht sagen...

3

Zitat: "Die BU möchte ich nur in Kombination mit einer Altersvorsorge ..., weil ich im Falle keiner BU nicht leer ausgehen möchte."

Das ist, wie auch schon Andere hier gesagt haben, eine Milchmädchenrechnung. Der anteilige Beitrag für die BU ist auch weg und eine Trennung ist nicht teurer, deutlich flexibler und für den späteren Lebensweg i.d.R. besser geeigent. Was willst Du in Deinem Alter denn schon mit einer relativ teuren und unflexiblen Altersvorsorge ?

Verzicht auf abstrakte Verweisung usw. ist in der Tat heute Standard, trotzdem, bei einer BU für Studenten kommt es darauf an wie der Versicherer zum "Beruf" Student steht und ob und wenn ja wie das in den Bedingungen möglichst eindeutig definiert ist.

Beispiel 1: "Die Tätigkeiten von .... und Studenten ... sehen wir alsBeruf im Sinne von Satz 1 an." Und Satz 1 ist dann die bekannte Definition von BU: "Berufsunfähigkeit liegt vor, wenn der Versicherte infolge Krankheit,Körperverletzung oder Kräfteverfalls, die ärztlich nachzuweisen sind,voraussichtlich sechs Monate ununterbrochen außerstande ist, seinenzuletzt ausgeübten Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigungenausgestaltet war, auszuüben."

Beispiel 2: "..., bei Studenten an einer staatlich anerkannten Universität oder Fachhochschule gilt bis zur Aufnahme einer beruflichenTätigkeit als versicherter Beruf der mit dem erfolgreichenAbschluss des Studiums angestrebte Beruf."

Beispiel 3: "Ist die versicherte Person Student .....liegt Berufsunfähigkeit vor ... wenn die versicherte Person .....voraussichtlich mindestens 6 Monate ihr Studium nicht mehr fortsetzen kann und außerstande ist, entweder einen anderen Studiengang aufzunehmen zu dem sie aufgrund ihrer Ausbildung und Fähigkeiten in der Lage ist und der ihrer bisherigen Lebensstellung entspricht oder eine ihrem Studium entsprechende berufliche Tätigkeit auszuüben (abstrakte Verweisung).

Es ist grundsätzlich richtig sich über ein BU Gedanken zu machen. Aber das war es dann auch schon mit dem Richtigen.

Man liest aus deinem Fragen, dass du noch sehr unerfahren bist. Das ist auch ganz natürlich du bist noch jung und beginnst demnächst erst mit dem Studium. Du kannst also noch kein Erfahrung haben, 

Eine BU-Versicherung ist eine Risikoversicherung. Das Prinzip einer Risikoversicherung ist, das viele Menschen in einen Topf einzahlen um einigen die große Probleme haben, im Falle der BU-Versicherung BU werden. Eine geldzurückgarantie ist hier nicht vorgesehen. Ist auch nicht im Wesen einer Versicherung.

Falsch ist deshalb deine Aussage

Die BU möchte ich nur in Kombination mit einer Altersvorsorge (also auch keine Kombination mit einer Risikovers.), weil ich im Falle keiner BU nicht leer ausgehen möchte

Vorsorgen und Risiken absichern macht man immer mit getrennten Verträgen. Dafür gibt es sehr plausible Gründe.

  1. Du weißt, was du genau für  jeden einzelnen Vertrag bezahlst
  2. Du kannst jeden Vertrag auch einzeln kündigen
  3. Die Bedingungen sind nicht immer die gleichen wie bei einer selbständigen Versicherung.
  4. Der Beitrag für die BU ist auch in einem Kombivertrag weg.

Stell dir mal vor du arbeitest in deinem zukünftigen Beruf. Du bezahlst deinen Kombivertrag Altersvorsorge inklusive BU. Es kommt in dem Unternehmen zu eine Umorganisation und du verlierst deinen Job. Du bekommst zwar ca. 2/3 Arbeitslosengeld 1 hast aber dein Versicherungen, deine Wohnung und unter Umständen auch für deine Familie zu sorgen. Das Geld wird knapp. Für deine AV-BU-Versicherung reicht das Geld nicht mehr. Jetzt gut aufpassen. Wenn du jetzt dein Versicherung  beitragsfrei stellst, hast du auch keine BU-Versicherung mehr. Du kannst auch die AV nicht kündigen, dann gibt es auch kein BU mehr.

Aus diesem Grunde sind getrennte Verträge sinnvoller. Du könntest deinen AV-Vertrag beitragsfreistellen und deine BU-Versicherung weiterlaufen lassen.

Beim Abschluss einer BU gibt es leider viele Fallstricke zu beachten. Wichtige Kriterien für die BU sind die Prozessquote der Anerkennung sowie Ausschluss der abstrakten und ggf. der konkreten Verweisung und noch vieles mehr. Ein Laie findet hier nicht durch und geht hier die Gefahr große Fehler zu machen oder bei der falsche Versicherung abzuschließen. Deshalb BU- Versicherung nie ohne Versicherungsmakler. Es geht um sehr viel Geld. Was nutzt ein günstiger Beitrag, wenn es an bestimmten Leistungen der Versicherung fehlt.  Dann ist Geiz nicht mehr g.e.i.l  sondern dumm.

Und wenn ich Versicherungsmakler sage, dann meine ich auch Versicherungsmakler und nicht Versicherungsvertreter. Denn nur ein Versicherungsmakler ist Sachverwalter des Kunden und hat meistens das komplette Produktuniversum zur Verfügung. Von den beiden genannten Versicherungen möchte ich z.B. keine BU-Versicherung haben.

Vielen Dank!

Welche Versicherungsgesellschaft würdest du denn empfehlen? Dann kann ich mir dort mal ein Angebot einholen.

0