Bankguthaben und Wertpapiere versichert bei Cyberangriff?

1 Antwort

Wie genau können denn Wertpapiere und Einlagen bei Banken "verloren" gehen?

Wertpapiere werden in Verwahrstellen und den depotführenden Stellen registriert. Dort gibt es nicht nur die laufenden Bestände, sondern auch Aufzeichnungen über historische Bestände und Transaktionen. Für Einlagen bestehen ebenso 10 Jahre zurück Aufzeichnungen, die auf schreibgeschützten Medien gespeichert sind. Durch ein geographisch redundantes Modell werden diese Daten auch gegen Naturkatastrophen, die eine bestimmte Region betreffen, gesichert.

Was genau meinst Du denn, könnte bei einem "Cyberangriff" passieren, dass Du eine Versicherung benötigst?

Was ist denn ein "geografisch redundantes Modell"? Also wirklich nur interessehalber gefragt.

Werden die Daten auf Clouds gespeichert, oder auf Datenträgern in hochwasser-sicheren Gebieten? Bzw. wo werden denn die schreibgeschützten Medien aufbewahrt?

Was passiert eigentlich, wenn irgendwo z.B. das Archiv des Grundbuchamtes wegschwimmt? Und dann gleichzeitig die Cloud angegriffen wird?

Meine Fragen zeigen wohl, dass ich mit digitalem Krams nicht gut auskenne...

0
@Andri123

Ein geographisch redundantes Modell ist eine Speicherarchitektur, die für Katastrophenfälle sicher ausgelegt ist, d.h. man speichert Sicherungskopien nicht nur am Unternehmensstandort München und noch in der Zweigstelle Rosenheim, sondern beispielsweise in München und Hamburg. Cloud-Storage wäre auch so ein Modell, das man heute dafür nutzen würde (für verschlüsselte Backups).

Grundbuchämter sind im wesentlichen digital heute - auch wenn dort noch viel Papier unterwegs ist.

0

Danke für die starke Antwort, das beruhigt mich etwas.

Ich fürchte, dass Hacker beispielsweise die Wertpapiere in meinem Konto verkaufen und die Erlöse zusammen mit dem Guthaben auf ihr Konto buchen.

Nicht dass es sich für meine 3 Kröten lohnen würde extra eine Bank zu hacken, aber könnten nicht zahlreiche Konten leer geräumt werden, wenn Hacker die Kontrolle über die IT der Bank hätten, noch schlimmer über gleich mehrere Banken?

Meine Bank Beraterin hat mir gesagt, die Einlagen wären (neben dem Aufstocken ihrer IT wegen zunehmender Angriffsversuche) noch zusätzlich versichert.

Ich mache mir große Sorgen wegen Cyberattacken, deswegen will ich sicher gehen und freu mich sehr über Aufklärung.

0
@Karl101

Wenn jemand eine unzulässige Transaktion auf Deinem Depot durchführt, dann haftet die Bank, wenn Du nicht schuldhaft dies ermöglicht hast.

Einlagesalden sind ebenso abgesichert. Wertpapiere sind Sondervermögen und sogar vor einer Insolvenz der Bank sicher (es sei denn, es sind Schuldverschreibungen oder Derivate ebendieser Bank).

Lastschriften kann man im Prinzip gegen jedes bekannte Konto laufen lassen, aber ebenso einfach kannst Du eine Rücklastschrift veranlassen.

Hier hilft nur eine ständige Überprüfung von Konto- und Wertpapiertransaktionen. Frage bei der Bank nach, wenn etwas seltsam erscheint.

Hier etwas Lesematerial:

Ganz ohne Grund sind Deine Bedenken also nicht - aber es gibt technische und organisatorische Gegenmaßnahmen, die Banken ergreifen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Das bedeutet nicht unbedingt immer, dass keine Angriffe möglich sind (insbesondere können Mitarbeiter ja auch einigen Schaden anrichten), sondern dass eine schnelle Recovery in einen stabilen und konsistenten Zustand wieder möglich ist.

1