Auf einamal Steuerklasse 6?
Hallo,
ich gehe einer Teilzeitbeschäftigung mit Nettolohnvereinbarung nach.
Seid Januar 2018 werde ich aus unerklärlichen Gründen über Lohnsteuerklasse 6 abgerechnet was durch die Nettolohnvereinbahrung keinen Einfluss auf meinen Lohn Hat. Zusätzlich arbeite ich gelegentlich (selten) als kurzzeitig angestellte. Desweiteren schreibe ich monatlich Rechnungen (Kleingewerbe).
Ist es vorteilhaft weiter über Lohnsteuerklasse 6 geführt zu werden bzw. kann ich mir dann unter umständen durch den Jahressteuerausgleich mehr Geld zurück holen? Schließlich wurden ja mehr Steuern bezahlt (auch wenn dies lediglich durch den Arbeitgeber gemacht wurde) Oder könnte es zu einem Nachteil für mich kommen??
2 Antworten
Da Dein Arbeitgeber Dir Nettolohn zahlt (schön blöd, aber gut für Dich) wird mehr Lohnsteuerabgeführt, als nötig.
Damit entsteht Dir mit Sicherheit kein Nachteil, sondern eher ein Vorteil. Dein Bruttolohn wird um die Mehrsteuer erhöht und die gezahlte Lohnsteuer auch.
In Der Einkommensteuererklärung treffen sich alle Deine Einkünfte wieder. Auch das aus dem Nebengewerbe (man unterscheidet ein Gewerbe als Haupterwerb, oder als Nebenerwerb).
Was da heraus kommt kann man nicht einmal ahnen, weil Du keine Beträge genannt hast udn wir alle keine Hellseher sind.
Die Steuerklasse hat bei der Einkommensteuerveranlagung keine Bedeutung. Die dient nur dem Steuerabzug vom Lohn während des Jahres.
Bei der Einkommensteuerveranlagung werden nur die Einkünfte festgestellt, die Freibeträge und abzugsfähigen Ausgaben abgezogen und nach dem zu versteuernden Einkommen die Steuerermittelt.
Davon werden die Vorauszahlungen (Lohnsteuer und ggf. gezahlte Vorauszahlungen) abgezogen.
Der Rest wird erstattet, oder muss gezahlt werden.
Nein, die Steuerklasse regelt nur die Höhe des Abzugs übers Jahr. Das Finanzamt legt die Steuern anhand des Gesamteinkommens fest und dabei kommt das Gleiche heraus, egal welche Steuerklasse man hatte.
Das Finanzamt bearbeitet Deine Steuererklärung und setzt die Jahressteuer fest - ein drittes Mal schreibe ich das nicht.
Einen Nachteil hast Du sicher nicht - schließlich wird die Höhe der Jahressteuer mit dem Steuerbescheid festgesetzt (und nicht durch den Arbeitgeber).
Ob Du Dir Geld über die Einkommensteuer-Erklärung (was ist Jahres-Steuerausgleich?) holen kannst, muss offen bleiben.
Es kann lediglich mehr auf die Jahresschuld angerechnet werden.
Schließlich kennt niemand hier den Gewinn aus Deinem Gewerbe (was ist ein Kleingewerbe?).
;-) Was ist ein Kleingewerbe ?
" ein Kleingewerbe ist vereinfacht gesagt ein gewerbliches Unternehmen, dessen Betreiber sich nicht an die Bestimmungen des Handelsgesetzbuches und an andere kaufmännische Spezialvorschriften zu halten braucht. "
......so unter " Kleingewerbe " im Internet zu finden.
Erzähl mir jetzt nicht, du wusstest es nicht !!! :o)
Grundlegend kann man sagen, dass Kleingewerbe solche Unternehmen sind, die die Kleinunternehmerregelung des Umsetzsteuergesetzes nutzen bzw. deren Jahresgewinn nicht höher als 50.000 Euro ist. Werden bestimmte Umsatzgrenzen eingehalten, so muss keine Umsatzsteuer auf Rechnungen ausgewiesen werden. Von zentraler Bedeutung aber ist, dass es keine Rechtsform namens Kleingewerbe gibt. Im Grunde genommen handelt es sich um ein ganz normales Gewerbe, das aufgrund anfänglich geringer Umsätze Erleichterungen für sich beansprucht.
Was man alles für Mist im Netz finden kann !!!
Fachmännisch ausgedrückt - top ! :-)
Somit hat auch @BlauerPfau dazugelernt - es heißt " Kleinunternehmer(regelung) " !
Vielen lieben Dank für deine Antwort,
die Frage ist halt, wie ich besser wegkomme bei der Einkommenssteuererklärung...
Die Frage ist bereits beantwortet.
Du kannst auch Lohnsteuerklasse 17 1/2 oder sonstwas haben.
Wenn der Arbeitgeber wirklich in Klasse 6 das gleiche auszahlt wie vorher, ist Dein Brutto gewaltig gestiegen und entsprechend mehr sollte das Finanzamt nach dem Einkommensteuerbescheid zurückzahlen.
Vielen lieben Dank für die Antwort,
Wird mich dann bei der Steuererklärung unabhängig von der vom Arbeitgeber zugeteilten Steuerklasse das Finazamt einer Steuerklasse zuteilen?