Arbeitslosengeld - was darf ich was nicht?
Hallo zusammen,
folgende Situation:
Ich habe 5 Jahre in einer leitenden Position gearbeitet und bin Mitte 20, Berufserfahrung ist somit im jungen Alter vorhanden.
Ende 2019 habe ich meinen Job gekündigt um eine Asienreise über ca. 9 Monate zu machen. Diese musste ich aufgrund von Corona nach bereits 3 Monaten abbrechen. Seitdem bin ich wieder in Deutschland und muss mich aufgrund meiner Arbeitslosigkeit bewerben.
Da meine Pläne durchkreuzt wurden und ich eigentlich noch gar nicht zu Hause wäre, hat sich auch meine Einstellung zur Arbeit (zumindest für den Moment) verändert. Ich habe aktuell kein Interesse einen Job zu finden (diesen würde ich bei Eigeneinsatz aber garantiert schnell finden) Ausserdem bin ich mir noch nicht mal sicher, ob ich überhaupt direkt wieder arbeiten möchte, oder eventuell eher den Betriebswirt durch das Aufstiegsbafög (Kapital ist im Allgemeinen vorhanden) in Vollzeit bzw. ein Studium beginnen möchte.
Das Arbeitsamt schickt mir regelmäßig Jobangebote und ich habe mich bisher noch nicht beworben.
Nun zu meiner Frage:
Welche Möglichkeiten gibt es das Ganze noch über den Sommer rauszuzögern?
Kann ich transparent mit dem Sachbearbeiter sprechen, oder laufe ich in Gefahr dass mir Gelder gekürzt werden?
Wenn ich nun die Entscheidung treffen würde eine Weiterbildung/Studium anzufangen (das wäre wohl im Oktober), kann das Amt mir dann trotzdem weiterhin Jobangebote mit der Pflicht zur Bewerbung zuschicken, obwohl das weder für mich noch für den zukünftigen Arbeitgeber Sinn machen würde?
Wäre schön wenn ihr mir weiterhelfen könntet, ohne mich aufgrund meiner momentanen Lustlosigkeit im Bezug zur Arbeit zu verurteilen.
Vielen Dank schon mal :)
Pflicht zur Bewerbung ... weder für mich noch für den zukünftigen Arbeitgeber Sinn machen würde => Nonsens & Schwallerei; ein zukünftiger Arbeitgeber hat damit gar gar nix am Hut!!
Natürlich. Wenn ich im Oktober ein Studium beginnen würde, dann würde es für den potentiellen AG keinen Sinn machen jemanden einzustellen, der wenige Monate später kündigt.
Corona/Covid-19 Hinweis
Es werden auf unserer Seite zahlreiche Fragen zum Corona-Virus gestellt. Der Austausch von Erfahrungen und Meinungen ist wichtig. Die medizinischen Ratschläge auf gutefrage stammen auch von Laien. Bei gesundheitlichen Fragen ist es daher empfehlenswert, sich in erster Linie über offizielle Quellen und bei Fachpersonal zu informieren.
Mehr über unsere Moderation im Thema Corona erfährst Du hier: https://www.gutefrage.net/frage/wie-moderiert-gutefrage-in-corona-themen
Weitere Informationen sowie viele relevante Informationsquellen findest Du hier: https://www.gutefrage.net/aktionen/coronahinweis/
3 Antworten
Kann ich transparent mit dem Sachbearbeiter sprechen, oder laufe ich in Gefahr dass mir Gelder gekürzt werden?
Das würde ich auf jeden Fall tun. Und was die Vermittlungsvorschläge betrifft, die solltest du berücksichtigen. Aber, du kannst es ja im Anschreiben geschickt anstellen und durch die Blume schreiben, dass du den Job ja gar nicht erst möchtest.Andererseits, was in den kommenden Monaten passieren könnte, ist für die Agentur ohne Nachweis erst einmal uninteressant. Sie möchten dich wieder auf den Markt bringen, das ist deren Job. Wie gesagt, spricht offen mit deinem Sachbearbeiter. Vielleicht kannst du ja noch eine Weiterbildung(smaßnahme) mitnehmen.
Ich würde es nicht "transparent besprechen", dass ich gar nicht arbeiten möchte. Du hast es nicht mit Sozialarbeitern zu tun, die Dir wohlwollend Gelder aus der Versichertengemeinschaft bewilligen können für Deine persönliche Auszeit.
Wenn Du ein paar Monate nicht arbeiten willst und nicht krank bist, müsstest Du diese Auszeit eigentlich selbst finanzieren. Mit Glück ist man offiziell arbeitssuchend und findet leider nichts, aber das muss die AfA ja nicht wissen. Man kann sich sicher etwas rüber mogeln eine Zeit lang.
und auf das beste hoffen
Keine wirklich gute Idee. Es geht nicht um Hoffnung - es geht ums SGB. Für Dich gelten MITWIRKUNGSPFLICHTEN - und wer keine Lust, wird SANKTIONIERT.
Viel Lärm um Nichts.
Eine wie auch immer geartete Aussprache mit der AfA ist überhaupt keine gute Idee! Du kannst und Du wirst mit ziemlicher Sicherheit sanktioniert werden, wenn Du die Bewerbungen auf die postalisch zugesandten Stellen (das sind die mit Rechtfolgebelehrung) nicht vornimmst. Es werden doch ohnehin nur 2 oder Stellenanzeigen pro Monat sein, die man Dir zuschickt.
Man kann nicht irgendwie mit der AfA einen Kuhhandel ausmachen, doch bitte nicht mehr behelligt zu werden, die AfA arbeitet nach dem SGB und nicht nach den Wünschen eines Asien-Rückkehrers, der gerade kein Bock hat, arbeiten zu gehen.
Man kann Bewerbungen so lapidar formulieren, dass man eh direkt ne Absage bekommt. Außerdem ist es reichlich unglaubwürdig, dass Du mit Anfang 20 als Führungskraft gearbeitet hast. Weiterhin tust Du geradeso, als hätten wir nicht gerade die größte Wirtschaftskrise seit dem 2. WK. Du meinst immer noch, die Arbeit liegt auf der Straße für Dich. Nein, das tut sie nicht, denn da liegen gerade die Arbeitslosen und es werden bis zum Herbst noch viel mehr werden.
Ich wollte Antworten auf meine Frage und keine Zweifel an den Aussagen. Aber trotzdem danke, dass zumindest ein Teil der Antwort hilfreich war.
*Ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt*
Generation Unverbindlich - pickt sich immer nur das raus, was ihr gerade nützt und zwar nur ihr selbst nützt und niemand anderes - und glaubt ernsthaft, die Welt liegt ihr für alle Klein- und Kleinstbedürfnisse zu Füßen.
Schonmal was davon gelesen, dass der CoronaCrash im Arbeitsmarkt ausgerechnet die 20 bis 30 Jährigen am Härtesten trifft und zwar europaweit?!!
Schau mal nach Südeuropa und denk an die Finanzkrise, diese jungen, sehr gut ausgebildeten Leute (mit Studium!) haben sich zu einem ganz erheblichen Teil bis heute nicht davon erholt.
Was hat das jetzt mit meiner persönlichen Situation zutun? Reg dich doch nicht darüber auf, wenn ich hier gravierende Fehler mache werde ich diese selbst ausbaden müssen. Verstehe das Problem nicht, aber offenbar hat der Mensch einfach einen Hang dazu, sich aufregen zu wollen. Liebe Grüße
Ich hätte übrigens kein Problem damit die Zeit bis zum Studium mit ehrenamtlicher Arbeit zu überbrücken. Aber hauptsache hier wird sich aufgeregt und eingedroschen, anstatt mir zu helfen... Aber jut
Was mich aufregt, ist in den ersten Sätzen so die Haltung, als wenn hier alles in bester Ordnung wäre.
Ich meine, dass Du zumindest mal auf dem Radar haben solltest, dass es einfach nicht mehr wie vor der Pandemie ist (also als Du nach Asien geflogen bist) und auf lange Zeit sich so eben nicht gänzend zeigen wird.
Es ist nun auch für sehr qualifizierte Bewerber viel schwieriger eine Arbeit zu finden, man wird mehr als nur 3 Bewerbungen und 3 VGs führen müssen, wenn man überhaupt zum Video-VG eingeladen wird.
Einerseits scheuen die Firmen die Joung Professionals (gerade diese!), Investitionen sind Mangelware und es treffen zugleich viel mehr vakante miteinander konkurrierende Kandidaten auf die Arbeitgeber.
Unter Garantie wird sich die ganze Lage für Arbeitslose nochmal in den nächsten Monaten verschärfen, weil in jeder Wirtschaftskrise der /die Beschäftigungsmarkt-/losigkeit erst verzögert reagiert.
Tu als bittte nicht so, als würdest Du nach einem Telefoninterview schon eine Arbeitsvertrag bekommen. Nicht in 2020. Viel Glück fürs Ehrenamt! Umweltschutz ist gerade der Hit. Am übernächsten Sonntag wird wieder bei Uniper am Kraftwerk Datteln IV demonstriert. Kannste ja mal vorbeischauen. :-)
Wenn Du Geld beziehen möchtest, so musst Du auch dem Markt zur Verfügung stehen - "arbeitswillig" sein.
Und wenn Du keine Bewerbungsbemühungen erkennen lässt, so kann man Dir auch die Leistungen versagen.
Okay, dann werde ich das am Montag einfach mal so machen und auf das beste hoffen, vielen Dank