Anwaltskosten - beliebige Stundensätze möglich?

4 Antworten

Es ist eine Frage von Angebot und Nachfrage.

Rolf Bossi hat für so einen Satz nur gearbeitet, wenn ihn der Fall interessierte.

Es gibt Anwälte, die nehmen im Extremfall 1.000,- pro Stunde, evtl. mehr.

Aber man muss sehen, was da evtl. für eine Organisation hinter steht, die dem zuarbeitet.

Ausserdem, wer 300 Euro Stundensatz hat schriebt deshalb nciht für 50.000,- euro im Monat rechnungen, sondern evtl. 30.000,- euro.

Dann kommen die Kosten.

Der hat am Schluss eventuell noch 10.000,- netto. immer noch sehr gut, aber ncihts, woran man denkt, wenn man 300,- euro die Stunde sieht.

Schau ins Gesetz:

http://www.gesetze-im-internet.de/rvg/__4.html

Was angemessen ist, ist ua von der Bedeutung und Schwierigkeit der Sache abhängig. Davon schreibst Du aber nichts.

Und ganz nebenbei: Es gibt in Deutschland mehr als 162.000 Rechtsanwälte. Da kannst Du mit Sicherheit jemand finden der es billiger macht. Ob auch besser, mußt Du entscheiden...

Stundensätze von Anwaltskanzleien - insbesondere größeren - sind nicht wirklich Stundensätze, sondern Verrechnungssätze. Das bedeutet: wenn Du einen Anwalt anheuerst, dann wird dieser zwar seine Aufwände als "billable hours" mit dem vereinbarten Satz buchen und in Rechnung stellen, aber gerade bei größeren Kanzleien ist dort ein ganzer Apparat von anderen Leuten dahinter, die zuarbeiten. In Ländern mit Präzedenzrecht gehört dazu insbesondere Research Staff, um relevante Altfälle und Entscheidungen herauszusuchen. Das ist eine Kunst für sich (und ja, mein Hauptjob befaßt sich auch mit intelligenten Suchmaschinen, die so etwas unterstützen können).

Je "versierter" die Kanzlei also, umso höher womöglich die Sätze, da Du eine Dienstleistung kaufst und nicht eine Person nach Stunden.

Letztendlich zählt das Ergebnis. Und wenn ein Anwalt mit 12.000 USD Tagessatz Deinen Fall für einen Streitwert von ein paar Mio EUR gewinnt, dann freust Du Dich ja auch mehr, als wenn der Anwalt mit 600 USD Tagessatz den verliert :-)