Wie kann man Altersvorsorge bzw. Renten-Vorsorge für die Eltern betreiben?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo!

Für jemand anderen "heimlich" Geld zu sparen und dann irgendwann an Ihn zu übertragen/schenken insbesondere wenn es sich um die Eltern handelt, ist in meinen Augen ausgesprochen löblich! Gefällt mir sehr!

Wie aber schon gesagt wurde, ist es schwierig so etwas unentdeckt zu machen, wenn eine Berufsunfähigkeits-, Renten-, Todesfall-, oder Pflegeabsicherung bezweckt wird.

Hier wird das Risiko auf das Leben/ die Person abgeschlossen, die beschenkt werden soll. Das wäre dann ein Vertrag auf das Leben Dritter, die unbedingt ihre Zustimmung geben müssen, da die Leistung aus dem Vertrag erstmal dem Versicherungsnehmer also Dir zusteht.

==> Wäre das nicht der Fall, würde ich gerne auf die Senioren in meiner Nachbarschaft "heimlich" Todesfallabsicherungen abschließen und warten, bis es in der Kasse klingelt wenn diese sterben. Das geht natürlich nicht.

Bei der späteren Übertragung kommt dann immer auch das Schenkungsteuer-Thema mit ins Spiel. Da ich kein Steuerberater bin, habe ich mal im Netz im Gesetz nachgeschaut. Da findet in §15 Abs.1 S.2 Nr.1 ErbStG die Einteilung der Eltern (Erwerb nicht von Todes wegen = Schenkung) in Steuerklasse II und in §16 Abs.1 Nr. 5 ErbStG liest man hier den Freibetrag von 20.000€. 

==> Alles was Du innerhalb von 10 Jahren an Deine Eltern verschenkst, ist in Summe bis 20.000€ pro Elternteil steuerfrei.

Ein Sparplan, Depot, Fondssparplan oder auch eine Rentenversicherung auf Deinen Namen mit widerruflicher Begünstigung deiner Eltern -falls Dir zwischendurch etwas passiert- ist ein gangbarer Weg.

Die Art der Anlage ist in meinen Augen allerdings erstmal nebensächlich.

Wichtiger ist es, zu wissen, wie lange Deine Eltern noch bis zur Rente benötigen. So könntest Du auch mehrere Verträge oder einen Vertrag mit Teilauszahlungsmöglichkeit abschließen und so alle 10 Jahre Deine Eltern mit steuerfreien 40.000 € (=2*20.000€) beglücken. Ich rate eher zu dem Vertrag mit Teilauszahlungsmöglichkeit.

Die Art der Anlage entscheidet dann, wie Dein persönlicher Sparerfreibetrag in Anspruch genommen wird, der bei der steuerlichen Betrachtung der jährlichen Erträge relevant wird.

==> Produkte im Versicherungsmantel werden erst am Ende der Laufzeit ertragssteuerpflichtig. Bei Sparplänen und echten Fondsprodukten kann die Steuer auch schon jährlich anfallen bzw. Deinen Steuerfreibetrag reduzieren.

Du siehst, auch so eine löbliche Absicht will gut durchdacht sein, um sie optimal aufzustellen.

Hast Du weitere Fragen, dann schreib mir doch eine persönliche Nachricht. Ich helfe und berate Dich gerne.

Hallo :)
Ich bin 22 und verdiene nach meiner Ausbildung ausreichend Geld. Am Ende des Monats bleibt noch genug übrig und nun möchte ich irgendwann meinen Eltern etwas zurückgeben.

Sie sind selbstständig und werden deshalb lange arbeiten müssen. Wenn der Fall der privaten Rente dann mal eintritt möchte ich sie gerne unterstützen.
Welche Sparpläne/Versicherungen sind dafür am besten geeignet?

Dazu müßte man wissen, ob die Eltern selbst keine oder welche Altersvorsorge haben.

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@Angelsiep

Sie besitzen selbst Altersvorsorge.
Die Sache ist Die, ich würde das gerne so gut wie möglich "heimlich" machen.
Also wäre doch eine Sparanlage (welche nun auch immer) auf meinen Namen mit späterer monatlicher Auszahlung am sinnvollsten oder?

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Hallo,

sinnvoll ist es, zunächst die vorhandene Absicherung zu betrachten. Welche Ansprüche bestehen dort für welche Risiken?

- Absicherung im Alter (nach Aufgabe der Selbständigkeit)?

- Berufsunfähigkeit?

- Todesfall eines Elternteils?

- zusätzliche Kosten bei Pflegebedürftigkeit (das Sozialamt tritt bei Pflegeheimunterbringung auch an die leiblichen Kinder heran)?

Danach entscheiden, wo die größten Risiken/Lücken bestehen.

Gruß

RHW

Hallo,

wie die anderen Antworten schon erwähnt haben, ist die Frage recht abstrakt, solange wir nichts über die Situation Deiner Eltern wissen. 

Wenn es um das Thema "erst (heimlich) ansparen/dann Vermögen übertragen und Rente auszahlen" geht, kommen eigentlich nur private Rentenversicherung und Sparplan in Frage (am besten ein ETF-Sparplan). Alle anderen Formen der Altersvorsorge sind an Personen gebunden und könnne nur im Todesfall übertagen werden.

Welche von den beiden Varianten lukrativer ist, ist heute schwer zu sagen. Das hat einiges mit der Steuersituation Deiner Eltern im Alter zu tun. Ich würde Dir aber Vorschlagen, das Geld in einen ETF-Sparplan zu sparen und dann bei oder kurz vor Rentenbeginn zu übertragen. Das ist in jede Hinsicht die flexibelste Variante. Die Schenkung ist dann je Elternteil zu 20.000 € Steuerfrei, dass kann ja reichen. Die beiden können sich dann überlegen, ob sie eine Rente draus machen oder sich was davon gönnen. Dann können Sie ggf. auch wieder Steuervorteile in der Altersvorsorge nutzen (z.B. Basis-Rente geg. Einmalzahlung).

Für Dich ist der einzige Nachteil, das so Dein Sparerfreibetrag aufgebraucht wird. Das könntest Du mit einer privaten Rentenversicherung ab heute vermeiden. Ist aber im Falle einer Einmalauszahlung durch Deine Eltern die schlechtere Variante und wie gesagt im Vergleich sehr unflexibel (z.B. bzgl. Einzahlbeitrag)

Gruß