Als Student Aktiengewinne realisieren und sofort reinvestieren?
Hallo,
Ich studiere dieses Jahr noch und werde ab dem nächsten Jahr arbeiten. Meine Einkünfte sind weit unter dem Grundfreibetrag von 9.408€. Ich habe aber höhere Gewinne in ETFs die noch unrealisiert sind. Meine Frage wäre ob es Sinn macht, dieses Jahr meine ETFs zu verkaufen und das Geld sofort wieder zu Investieren damit ich den Gewinn nicht versteuern muss da ich dieses Jahr unter dem Grundfreibetrag bleibe? Oder vergesse ich gerade etwas?
4 Antworten
Über dem Freibetrag von 801€ wird die Kapitalertragssteuer von 25% von deinem Broker an das Finanzamt abgeführt. Deshalb muss du für 2020 eine Einkommensteuererkläung abgeben, um ggf. die zuviel gezahlte Kapitalertragssteuer noch erstattet zu bekommen. Bei thesaurierenden ETFs ist je nach Haltedauer noch "alte" Kapitalertragssteuer zu zahlen.
Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Das hängt von deinen Zielen ab.
Wenn es nur darum geht die ETFs jetzt zu verkaufen, Gewinne zu realisieren und die gleichen ETFs wieder zu kaufen ergibt das keinen Sinn, da du lediglich Gebühren für Verkauf und neuen Kauf erzeugst, der eigentliche Wert und die zukünftige Entwicklung nicht beeinflusst werden.
Wenn du dagegen die Strategie ändern möchtest um dein Depot grundsätzlich umzustrukturieren, dann kann es durchaus sinnvoll sein die Möglichkeit jetzt zu nutzen, die Gewinne zu realisieren und mit dem Kapital und den Gewinnen (ganz oder teilweise) das Depot neu zu bestücken.
Ich möchte mein Depot nicht umstrukturieren. Die Idee war, durch den Verkauf die Kapitalertragssteuern für den Gewinn dieses Jahr zahlen zu müssen. Da ich dieses Jahr kein weiteres Einkommen habe, müsste ich es mir ja komplett über meine Steuererklärung zurückholen können. Sobald ich ab nächstem Jahr fertig mit dem Studium bin und arbeite, werde ich in so eine Möglichkeit ja nicht mehr haben. Oder spricht etwas gegeben meinen Plan? Warum schreibst du es ergibt keinen Sinn die gleichen ETFs wieder zu kaufen?
Nö, macht Sinn. Musst halt die Gebühren im Auge behalten.
Gute Idee. Vergiß aber nicht die Kaufkosten bei deiner Rechnung.