15% Anteil an Eigentumswohnung besser kaufen oder schenken?
Hallo,
ich habe letztes Jahr eine Wohnung mit meiner Freundin gekauft; mein Anteil ist 85%, ihrer 15% (steht auch so im Grundbuch). Ich habe das gesamte Eigenkapital eingrebacht und alle Kaufnebenkosten finanziert. Die monatliche Rate teilen wir uns, wobei auch hier mein Anteil größer ist (ca. 2/3 zu 1/3).
Nun ist die Beziehnung leider in die Brüche gegangen und wir wissen nicht, wie wir mit der Wohnung umgehen. Es scheint am sinnvollsten, dass sie mir ihre Anteile verkauft und ich dann entweder hier wohnen bleibe, vermiete oder verkaufe. Kaufpreis war 470k€; Restschuld sind so 390k€ (Grundschuld 407k€).
Sie ist mit einer kleinen Summe zufrieden, vielleicht 3000€; da sie natürlich auch sieht, dass ich fast alles finanziert habe. Wie regelt man das jetzt am besten: Schenkung oder Verkauf? Macht das überhaupt ein Notar, wenn der nur ein paar Prozente von 3000€ bekommt? Oder muss ich damit rechnen, dass die als Wert 15% der Grundschuld ansetzen?
1 Antwort

Es ist ein durcheinander an Zahlen, die ohne jede Beziehung zu einander sind.
Entscheidend sind nur der Kaufpreis von 470.000,- und der Anteil von 15 %.
Also hat sie einen Anteil von 70.500,-. Dazu kommt der Anteil an den Kaufnebenkosten, nehmen wir mal an 7.500, um leichter zu rechnen.
Also hat sie Anschaffungskosten von 78.000,-. In einem Jahr wird sich der Wert kaum um mehr als 10 % erhöht haben. Also kann sie an Dich für 78,000,- verkaufen.
Ihr anteil an der Restschuld wäre 58.500,- den Du gegen den Kaufpreis übernimmst. Dann könntet ihr noch sagen, dass die restlichen 19.500,- mit weiteren Forderungen verrechnet werden, oder eben 16.500,- und Du zahlst 3.000,-.
Relativ egal, steuerlich passiert da nichts. Nur eben die Grundwerwerbsteuer.
Stellt sich nur die Frage, warum die 15 %, wenn sie sowieso kein Geld beigesteuert hat.

Schenkung könnte tatsächlich etwas günstiger werden. Es wäre die Schenkung von 78.000,- Wert, mit der Auflage 58.500,- euro Schulden zu übernehmen.
Das wäre dann eine gemischte Schenkung und es würde die Grunderwerbsteuer nur auf 58.500 berechnet und die Schenkung von 19.500,- Differenz wäre innerhalb des Freibetrages von 20.000,-. also ca. 1.200,- Grunderwerbsteuer gespart.
Vielen Dank.
Das bedeutet, ich muss von 78.000€ * 6% Grunderwerbssteuer (Hessen)= 4680€ ausgehen (zzgl. Notarkosten)?
Was würde bei einer Schenkung passieren?
Die 15% Eigentumsanteil haben wir unter der Annahme gewählt, dass sie über die gesamte Laufzeit hinweg monatlich 800€ zahlt (von 2149€ Kreditrate+Hausgeld). Das wurde nicht akkurat kalkuliert, sondern eher blauäugig angesetzt. Hinterher ist man immer schlauer.