Wieviel Geld als Modernisierungsrücklage beim Eigenheim zurücklegen?

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Gut, dass Du rechtzeitig an diese teilweise unvorhersehbaren, aber auch oft absehbaren und planbaren Instandhaltungen denkst. Instandhaltungen sind nur die Wiederherstellung des alten Zustandes (des theoretischen Neubaus). Modernisierungen gehen darüber hinaus. Es ist schwer abzuschätzen, was Du in 15 Jahren modernisieren möchtest, weil wir vielleicht noch gar nicht den konkreten Modernisierungsbedarf, aber auch nicht die dann verfügbaren Modernisierungsmethoden und -alternativen kennen.

Hierzu nur einige Beispiele aus der Heiztechnik. Denke bitte mal an Entwicklungskette Einzelraumöfen - Zentralheizung - Radiatorenheizung - Fussboden-, Flächen- oder indirekte Raumluftheizung, jeweils mit Kohle-, Gas-, Heizöl- und Pelletöfen/-zentralheizungen oder Wärmepumpen.

Bei den Fenstern finden sich ähnliche Beispiele: Doppelfenster, Kastenfenster, Isoverglasung mit einem U-Wert von ca. 3,0 vor 30 Jahren und heute dreifache Isoverglasung mit Metallbedampfung und Edelgasfüllung mit einem U-Wert von ca. 0,4 (oder so). Natürlich kann die Modernisierung oder Instandhaltung auch den Einbau neuer Fensterrahmen vorsehen (idR nötig bei Dreifachverglasung) oder nur den Einbau von Zweifach-Isoverglasung mit einem U-Wert von ca. 1,2 in den vorhandenen Rahmen. Entsprechend unterschiedlich teuer ist die Modernisierung. Keiner käme mehr auf die Instandhaltung eines alten Kastenfensters.

Nun, wieviel soll zurückgelegt werden? Hierfür kann man nur grob planen. Es hängt vorallem vom individuellen Alter und Instandhaltungszustand des Hauses ab. Gilt für den Normalmietwohnungshaushalt eine ständigverfügbare Kontoreserve von 2 bis 3 Monatsnettogehältern (für alle Bedarfe), sollte dies für Familien mit einer selbstbewohnten Immobilie doppelt soviel sein (für alle Bedarfe). Notfalls muss zusätzlich Kredit aufgenommen werden, weshalb ein zuteilungsreifes Bauspardarlehn mit einer Bausparsumme von ca. € 20.000 bereitstehen sollte (auch wenn momentan die Zinsen noch niedrig sind, aber in 8 Jahren?).

Heinz Peters hat sich mit der rationalen Bestimmung der Instandhaltungsrücklage beschäftigt. Nach ihm ist die Peterssche Formel benannt: http://de.wikipedia.org/wiki/Petersche_Formel