Wieviel für Darlehen vom Einkommen

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Richtwert: max. 45 % und hier gleich ein Rechner dafür: http://eigenheim.fmh-rechner.de/rechner2/FMH2/ Es gibt noch mehr dieser Rechner, aber vor dem Rechnen kommen eher die ehrlichen Überlegungen:

Das Nettoeinkommen der Familie ist allenfalls ein Ausgangspunkt für die Berechnung des für die Darlehnsaufnahme verfügbaren Einkommens. Es sind z. B. feste laufende Zahlungsverpflichtungen (Lebens-, Berufsunfähigkeits-, Kranken-, Kfz- und Zusatzversicherungen, Ratenkredite, Unterhaltszahlungen) abzuziehen. Das Kindergeld steht eher zeitlich befristet für Kindeswohl/-ausbildung und nicht für die eigene Unterkunft zur Verfügung. Ferner sind die Betriebs- und Instandhaltungskosten für die eigene Immobilie eher höher als bei der bisherigen (kleineren, billigen) Wohnung.

Ein Teil des verfügbaren Barkapitals geht für den Umzug, die Möbel-/Raumanpassung, die Schönheitsreparaturen der alten Wohnung, die Kaufnebenkosten (Grunderwerbsteuer, Gerichts- u. Notargebühren, Maklerkosten, Erschließungsbeiträge etc.) drauf, so dass das Darlehn höher wird. Vielleicht muss auch ein Zweitwagen her.

Wenn Du nun tapfer dieses alles bewertet, geschätzt und geraten hast, dann fängt die Krux der Finanzierung an (und dabei dann bitte das Ganze gelegentlich noch mal von vorne durchrechnen wegen Rückkopplungseffekten!). Das geht übrigens ganz gut mit einer Tabellenkalkulation!

Die "billigste" Finanzierung ist die mit 1 % p.a. Tilgung und einer Zinsfestschreibung von 5 oder 10 Jahren. Da könnte es allerdings sein, dass die rechnerische Kreditlaufzeit bei 45 Jahren liegt, also ca. 20 Jahre nach Deiner Pensionierung oder? Vielleicht sollte doch die Kreditlaufzeit spätestens mit - sagen wir - 55 Jahren zu Ende sein, so dass die Tilgungsrate entsprechend höher sein muss (siehe Grafik rechts unten unter Verwandte Bilder).

Bei der Zinsfestschreibung kann man tendenziell sagen: je kürzer die Festschreibungsdauer umso niedriger ist der Zins. Das könnte Dich in das Dilemma des Zinsveränderungsrisikos bei der Anschlussfinanzierung stoßen und als Konsequenz einer 3 - 6 % p.a. höheren Anschlussverzinsung in den Bereich des frühzeitigen Hausverkaufs mit der der Erkenntnis "Hätte ich doch damals eine durchgehende, aber auch teurere Zinsbindungszeit gewählt". Wenn Du in Deinem Haus alt werden willst, solltest Du mit der Zinsfestschreibung nicht spekulieren. Niedriger als jetzt ist kaum noch denkbar, aber nach oben habe ich noch viel Phantasie (aus Erfahrung). Bedenke beim Zumischen von günstigen KfW-Krediten, dass diese zwar in den ersten 10 Jahren einen niedrigen Zinssatz bieten, aber dann die Anschlussfinanzierung heute unberechenbar ist. Bei Bausparkrediten prüfe, wie hoch die monatliche Belastung während der Kreditlaufzeit ist (trotz niedriger Zinsen gibt es oft sehr hohe Tilgungsquoten und somit eine strapaziöse monatliche Annuität)!

Beim Hauskauf gibt es Bauten, die sind gut und ausreichend für eine 4-köpfige Familie geeignet. Das ist ja das was Du suchst. Aber wenn Du dort alt werden willst, dann wäre nach dem Auszug der Kinder eine teilweise Nutzung des Hauses mit einer vermieteten Wohnung keine schlechte Komponente. Ganz später könnte da ja sogar Dein Altenpfleger einziehen;-)

Das ist im Bauexpertenforum schon mal gefragt worden. Wie es der Zufall so will, auch für 2.900 Euro Netto-EK, da aber Familie mit 3 Kindern:

http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?63629-Welche-Lebenshaltungskosten-setzt-die-Bank-an

Dort wurde ein Betrag von 950 Euro als frei verfügbar angesehen. Allerdings ist jeder Fall anders und die Bereitschaft zur Darlehensvergabe ua auch von der Sicherheit des Arbeitsplatzes, dem vorhandenen Eigenkapital und dem Standort der Immobilie abhängig.

Ach je!

Bei vier Köpfen und 2,9k sind 950 frei verfügbar? Das schaffe ich ja nicht mal alleine.

Von was für Verhältnissen geht das Bauexpertenforum denn aus?

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@EnnoBecker

Das sind knallharte Knauser. Die brühen den Teeebeutel 5 mal auf und jagen 7 mal Wasser durch den Kaffeefilter und geben die Unterhose nur einmal im Quartal in die Wäsche. Entsprechend klein ist der Freundeskreis, was die täglichen Kosten weiterhin reduziert. Am Ende ihres Lebens haben haben die ein schuldenfreies Haus aber kein Leben gehabt. Wat solls, an irgendwas muß man sparen.

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@Privatier59

Also ich bin ja auch so ein Knauser und fahre einen Brief quer durch Berlin mit dem Fahrrad aus, weil ich zu geizig bin für die 58 Cent. Ich kann das nachvollziehen.

Beim Kaffee mache ich es so, dass ich 7 Bohnen auf eine Schnur gefädelt habe und die durch das heiße Wasser ziehe - ist dann auch stark genug.

Aber ich brate nicht die Fische hochkant und ich schneide auch nicht der Katze den Schwanz ab, damit die schneller durch die Tür durch ist.

Aber für ein Haus muss ich noch etliche Briefe ausfahren.....

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@EnnoBecker

noch etliche Briefe ausfahren

Da das Briefporto demnächst steigt, bist Du schneller am Ziel;-)

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@LittleArrow

Das ist ja das tolle an Briefmarken: Die sind völlig inflationsresistent: Eine 1-Euro-Briefmarke wird auch in 20 Jahren noch 1 Euro kosten.

schneller am Ziel

Na, nur vom teureren Porto fahre ich ja nicht schneller mit dem Fahrrad.

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@EnnoBecker

Was? Du meinst, du verbrauchst allein 2000 Euro? Das ist natürlich ohne mietkosten.

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Da ist ja ein illustre Sammlung von Ansätzen erwähnt. Alles lesenswert.

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