Wie viele Fonds sollte man maximal im Depot halten?

2 Antworten

Ich betreue "Portfolien" mit einem und mit mehr als 30 Fonds.

Es hängt allein von den Vorgaben und der Größe des Vermögens ab.

Im Schnitt sind es vielleicht bis 100 TEU je 10 TEU ein Fonds (also zehn) und dann pro 30 TEU ein weiterer.

Außer der Übersicht spricht wenig dafür, sich wesentlich stärker zu beschränken. Was ich geschreien habe ist nur das, wie Portfolien bei Profis aussehn.

Wesentlich ist nicht die Anzahl der Fonds, sondern der Depotwert und Deine Intention sind wichtig.

Wenn man von einem Depot mit Deiner Struktur ausgeht, dann finde ich hier die Aktienfonds in der aktuellen Marktlage zwar etwas untergewichtet (15-20% wären für ein ausgewogenes Depot schon zu empfehlen) und Dachfonds müssen hier nicht unbedingt sein, da Du ja Anlageklassen einzeln durch Fonds repräsentierst, aber Du kannst diese Bereiche wohl mit neun Fonds gut abdecken. Dafür benötigt man nicht unbedingt mehr.

Wenn man von einem Investment in Rentenfonds (EUR und international), Immobilienfonds, Mischfonds (global), Aktien Deutschland/Europa, Aktien Welt und Aktien Emerging Markets ausgeht, dann würden auch sieben bis acht Fonds ausreichen. Bei mehr Fonds muss man sich immer fragen, ob diese Mehrfonds wirklich neue Aspekte der Diversifikation oder Anlageschwerpunkte einbringen oder nur redundant zu bereits vorhandenen Fonds sind.

Andere Betrachtung: wenn man das Risiko für ein Portfolio überschaubar halten möchte, dann sollte man einzelne Positionen nicht zu hoch gewichten. Einzelne Aktien sollten nie mehr als 5%, einzelne Aktienfonds nicht mehr als 15% und einzelne Misch-/Rentenfonds nicht mehr als 30% am Depotwert halten. Für eine so große Position wie Deine 50% Mischfonds wären also idealerweise zwei Fonds zu verwenden, die beide eine gute Performance zeigen, jedoch unterschiedliche Anlagestrategien verfolgen.

Bei einem Depot von 30.000 EUR kann man sich hier leicht verzetteln. Bei einem Depot von 300.000 EUR lohnt sich eine Diversifikation in den einzelnen Schwerpunkten über verschiedene Anbieter durchaus.

Immerhin laufen die wenigsten Fonds immer als Outperformer ihrer Benchmarks. Es gibt Schwächephasen und gute Phasen. Wenn man hier mit mehreren Beinen aufgestellt ist, dann ist bei einem Depot mit 300.000 EUR die Pseudoregel von 3-4 Fonds Nonsense, man sollte hier IMHO eher um die 10-15 Fonds in Betracht ziehen.