Wie kann ich mein Elternhaus kaufen, wenn ein Interessent mehr bietet, als ich zahlen kann?
Hallo, ich möchte gerne mein Elternhaus kaufen. Meine Mutter ist schon lang verstorben, mein Papa im Pflegeheim. Er ist nicht mehr geschäftfähig. Ein gesetzlicher Betreuer übernimmt den Hausverkauf, an dem meinem Bruder und mir zu gleichen Teilen noch ein Stück aus dem Erbe unserer Mum gehören. Das ist aber Miniklein. Nun habe ich nicht viel Geld und es ist leider ein Käufer gefunden worden, der 25000 Euro mehr angeboten hat, als ich. Was kann ich tun, um das Haus doch noch zu bekommen, da ich es gerne für meine Tochter erhalten möchte? Vielen Dank für jede Hilfe.
2 Antworten
Handelt der gesetzliche Betreuer nur nach einer Gewinnmaximierung, muss er das Haus an den Meistbietenden verkaufen.
Nun ist die wesentliche Frage, welcher Wert für das Haus angenommen wurde. Beläuft sich dieser auf 100 kEUR (weil heftig renovierungsbedürftig), sind 25 kEUR signifikant. Beläuft sich der auf 800 kEUR (weil großzügig, modern und mit umfangreichem Grundstück ausgestattet), so sind 25 kEUR Peanuts.
Hast Du ein Darlehen mit Grundschuld auf das zu erwerbende Haus schon eingerechnet? 25 kEUR sind nicht viel, so daß dies ggf. über einen Blankobetrag bei der Bank oder die Aufnahme einer Gesamtschuldnerschaft mit der Tochter (wie alt ist sie?) zu regeln ist.
Was sagt der Bruder dazu? Kann er einen Teil beitragen, den Du ihm später wieder abkaufen könntest?
Und schließlich: es wäre im Sinne des Vaters anzunehmen, daß er lieber das Haus in der Familie lassen möchte. Die Frage wäre daher, was die 25 kEUR zusätzlich bewirken werden. Geht es hier um die Finanzierung von Pflegekosten? Kann man die fehlenden 25 kEUR über eine Pflegeverpflichtung für die Kinder abdecken?
Bedenke daß der Betreuer im Sinne des Vaters handeln soll und nicht nur nach rein kommerziellen Betrachtungen. Auch wenn der Vater nicht geschäftsfähig ist, kann er sich vielleicht zum Thema des Hausverkaufs äußern und somit dem Betreuer die Entscheidung zu Euren Gunsten erleichtern.
Ich würde empfehlen, hier einen Notar mit Erfahrung in solchen Fällen aufzusuchen und gemeinsam mit dem Betreuer einen sinnvollen Vorschlag auszuarbeiten.
Möchte dir auf diesem Wege sagen, wie leid es mir tut, das es so gekommen ist. Kenne mich in solchen Sachen nicht aus, würde aber auch einen Notar hinzuziehen.