Wann ist es sinnvoll einen Staffelmietvertrag zu wählen?

2 Antworten

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Hallo altes Haus ;)

(sorry für die anrede, aber ich konnte es mir nicht verkneifen )

Eine Staffelmiete hat den Vorteil für den Vermieter:

  • dass die Mieterhöhungen der nächsten Jahre feststehen, sich also kein Grund suchen und belegen muss
  • und man ein Kündigungsausschluss für bis zu 4 Jahre vereinbaren kann (BDB § 557a Staffelmiete Absatz 3)

und den Nachteil,

  • dass weitere Erhöhungen ausgeschlossen sind (BDB § 557a Staffelmiete Absatz 2)

Also auch wenn die Mietpreise explodieren würden und/oder eine Modernisierung den Wohnwert erhöht darfst der Vermieter während der Zeit der Staffelmiete die Miete NICHT erhöhen.

Auch sind einige Punkte zu beachten:

  1. muss die Staffelmiete mindestens ein Jahr gültig sein
  2. die Erhöhung muss in absoluten Zahlen angegeben werden, nicht in %

Also es liegt am Vermieter, was Ihm besser gefällt und ob er ausreichend und gute Mietinteressenten hat bzw. findet die eine Staffelmiete akzeptieren. Siehe dazu auch: http://www.n-tv.de/ratgeber/Mieterhoehungen-nicht-erlaubt-article6898381.html

PS: Ob man wirklich alle 2-3 Jahre mehr verlangen kann und soll kommt sehr auf die Lage und Wohnungssituation drauf an. Ich würde eher von alle 4-5Jahre für eine Mieterhöhung ansetzten/planen vorallem wenn man zu Mietbeginn etwas oberhalb des Mietspiegels ansetzt ...

wünsche VIEL ERFOLG und bin neugierig ob Du Dich für die Staffelmiete entscheidest.

Erkläre mir das mal: "Und interessant für Vermieter: Das Kündigungsrecht des Mieters kann in diesem Modell für bis zu vier Jahre ausgeschlossen werden, so Haus & Grund." Ist damit gemeint, daß ich festlegen kann, daß in den nächsten 4 Jahre der Mieter nicht kündigen darf? Darauf läßt sich doch kein Mieter ein, oder?

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@althaus

genauso wenig wie auf einen Staffelmietvertrag - aber die Erfahrungen wirst du alle noch selber machen, wenn du wirklich eine Wohnung gekauft hast und wenn du wirklich mit Mietinteressenten verhandeln mußt.

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@althaus

Es kommt auf den Wohnungsmarkt drauf an: Sind Wohnungen rar und gesucht, wird sich der ein oder andere Mieter auf eine "Mindestmietzeit" einlassen - aber ob das dann auch die besten Mieter sind (die schonend mit Deinem Eigentum umgehen), ist dann die Frage.

Daher gebe ich dir Recht, dass sich gute Mieter eher NICHT auf einen Kündigungsauschluss einlassen: Schließlich sind die meisten ja Mieter weil Sie die flexibilität schätzen und sich nicht jahrelang bis jahrzehntelang an eine immobilie gebunden sein wollen

Allerdings kann mir schon vorstellen, dass sich ein guter Mieter auf einen Staffelmietvertrag einlässt wenn die Steigerung moderat ist und er weiß, dass es keine anderen Mietpreissteigerungen geben wird.

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@MadRampage

Es geht hier um eine Steigerung von 2,2% alle 2 Jahre, das heißt jedes Jahr um 1,1%. Was sollte dagegen sprechen? Mieter weiss Bescheid und es folgt für ihn keine böse Überraschung.

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@althaus

Das meine ich ja auch: eine moderate Steigerung mittels Staffelmietvertrag sollte kein Problem sein und auch von guten Mietern akzeptiert werden. (Anmerkung: Es muss aber als absoluter Betrag vereinbart werden, weil prozentualle Steigerungen in Staffelmietverträgen unzlässig sind)

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@MadRampage

Es sind 10 Euro alle 2 Jahre. Beginn mit 440,- Euro im ersten Jahr. Macht durchschnittlich 1,25%/Jahr.

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Die erste Frage ist ja doch immer, was am Markt durchsetzbar ist. Gewiß gibt Dir das BGB mit der Staffelmiete (§ 557a BGB) und der Indexmiete ( § 557b BGB) Instrumentarien zur Hand, die eine Mieterhöhung außerhalb des Vergleichmietsverfahrens ermöglichen. Aber die andere Sache ist doch, ob Du Mieter finden kannst, die sich darauf einlassen.

Ich weiß ja nicht, in welcher Stadt sich Deine Wohnung befindet (deswegen kann ich nichts zur Fairness der ins Auge gefaßten Miete sagen!), ich kann Dir aber aus langjähriger Erfahrung sagen, dass Staffelmieten und Indexmieten immer noch exotische Einzelgänger sind und von Mietinteressenten mißtrauisch beäugt werden. Sieht man mal von Städten mit ganz dramatischen Nachfrageverhältnissen ab (München ist da ein Beispiel), dann werden sich Interessenten da lieber nicht drauf einlassen. Oder, es werden sich nur die darauf einlassen wollen, die man lieber nicht im Hause sehen will.

Das kannst Du ja demnächst alles ausprobieren und uns dann berichten, mit welchen Reaktionen Du konfrontiert worden bist.