Verkauft man über Makler Immobilien zu besseren Preisen? Erfahrungen?

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Der Verkauf funktioniert transparenter, gesicherter, problemloser und ja, auch vermutlich mit besseren Preisen, da Deine Frage nämlich eigentlich lautet, wer macht´s besser, der Profi oder der Amateur. Glaube mir, der Profi macht es viel besser. Nur sollte man ein paar Vorurteile beiseite lassen, z.B. den Einwurf von Tina: Die Gebühren werden vom Verkaufpreisvolumen bezahlt, daher ist es Quatsch zu glauben, der Verkäufer zahle nichts. Des weiteren: Der Makler sagt nicht den optimalen Preis, sondern den Preis, den er erzielen kann, mit dem also das Geschäft läuft: Das ist nicht dasselbe. In Anbetracht von 3 % plus MWSt. Maklerkosten plus mindestens 3,5 % Grunderwerbsteuer plus 1,5 % Makler und Justizkasse, also mal eben rund 9 % Nebenkosten sollte ( der vernünftige ) Verkäufer lieber einen Preis vom Sachverständigen erfragen und daran den Makler messen ( so ein Kurzgutachten oder sogar nur eine Kurzexpertise kosten gemessen an diesen Kosten weniger als ein Appel und ein Ei...), der vernünftige Käufer macht dies sowieso, wenn er kaufmännisch nicht auf den Kopf gefallen ist. Übrigens: Der Sachverständige macht das gar nicht so gerne, denn das ist viel Aufwand für wenig Geld, aber er macht´s...

Ich habe schon einige Immobilien verkauft und habe ganz andere Erfahrungen gemacht.

Der Makler verteuert die Immobilie für den Käufer um - regional unterschiedlich - bis zu 6%.

Die Preise, die Makler angeboten haben, lagen meist in der Größenordnung von 10% - 20% unter denen, wie wir letztlich erzielt haben.

Auch für Sachverständige gilt das. Die schätzen natürlich aufgrund der Zahlen und der Substanz, aber Besonderheiten der Lage eben nicht oder nur unvollkommen.

Wichtig ist natürlich, dass man einige Zeit den Markt beobachtet hat und seine Chancen realistisch einschätzen kann.

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Wer einmal Leute befragt hat, die versucht haben, eine Immobilie ohne Makler zu verkaufen erfährt nur negatives. Man hat 100derte Interessenten, von dehnen jeden Sonntag mindestens 10 kommen wollen zur Besichtigung. Es erscheinen 3 die nur meckern und die Immobilie geschenkt haben wollen. Das Ganze zieht sich erfolglos über Monate hin. Konkrete Verhandlungen werden nicht geführt, da alle kein Geld haben. Alle wollen gucken und alle Zimmer sehen und Fragen stellen.

Makler haben vielleicht ein größeres Netzwerk und erreichen mehr Interessenten als Privatleute - wobei das sich das in Zeiten des Internets natürlich etwas relativiert. Aber selbst wenn Makler einen besseren Preis erzielen, wird das häufig wieder aufgefangen durch die Gebühren, die man an sie zahlen muss. Ich würde erst einmal versuchen, selber zu verkaufen.

welche Gebühren??

Die werden doch normalerweise dem Käufer "aufs Auge gedrückt", der versucht natürlich dann den Kaufpreis zu drücken.....

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doubleju: Unter der Voraussetzung, dass du 1. den aktuellen Marktwert deiner zum Verkauf anstehenden Immobilie zuverlässig kennst, 2. die Geduld und die Fähigkeit besitzt, etliche Verkaufsverhandlungen mit echten Interessenten und einer Menge von Nörglern zu führen, 3. ausreichend Zeit hast, um deine Liegenschaft abends und an den freien Tagen wochenlang auseinander nehmen zu lassen, 4. genau weißt, auf was es letztendlich beim Kaufabschluss ankommt (ich nenne hier nur den verbindlichen Finanzierungsnachweis über den gesamten Kaufpreis), 5. Geld für etliche Annoncen ausgehen willst,

dann versuch es einmal ohne Makler und argumentiere beim Käufer, dass er immerhin den Gegenwert einer Einbauküche spart.

Bedenke: Der Makler lebt vom erfolgreichen Kaufabschluss, nur dann bekommt er die Maklerprovision. Er wird, gerade bei einem zeitlich eng begrenzten Auftrag, nicht versuchen, dich mit dem Versprechen eines unrealistisch hohen Verkaufserlöses zur Unterschrift zu verleiten.

"Ich würde mir drei oder vier Makler ins Haus bestellen und dann den mit der höchsten Preisvorstellung nehmen. Du kannst davon ausgehen, dass sie keine Mondpreise nennen werden, denn schließlich wollen sie nicht monatelang mit Deiner Immobilie rumhökern."

Das ist genau der Trugschluss und Grund dafür warum viele Makler eben einen zu hohen Preis angeben. Eben deshalb weil es genügend gibt und derjenige mit der höchsten Preisschätzung dann den Auftrag bekommt, nach der Kalkulation, "hab ich das Mandat, dann bekomm ich ihn auch mit dem Preis runter". Das ist genau so wie für eine andere hochqualifizierte Arbeit den billigsten Bieter zu nehmen.

wirklich qualifizierter Makler erstellt eine sauber Einwertung des Objekts nach den Richtlinien der "Immobilienwertermittlungsverordung" und nach Marktvergleich, wofür er eine langfristig alle Angebote auf dem Markt erfassende Datenbank nutzt.

so wie es eben auch ein Gutachter macht, plus etwas Gefühl für das Objekt und die aktuelle Marktsituation, siehe Preisentwicklung in den Ballungsgebieten.

Damit erreicht er auch die Marktfähigste Preisfindung und verkauft die Immobilie in einem angemessenen Zeitraum.

Um die frage zu beantworten: Mit einem qualifizierten, professionellen und erfahrenen Makler in jedem Falle, mit einem glücksritternden Dilettanten der jedem Geschäft hinterher hechtet mit Sicherheit nicht.

Ein guter Makler ist auch mal unbequem und stellt unangenehme Fragen.