Schuldenregulierung bei 1 großen Gläubiger?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Man kann das so oder so sehen.. ein Gläubiger kann u.U. besser als viele kleine sein, da Du nur einen Verhandlungspartner hast.

Eine Verlängerung von Zahlungsfristen kann gewährt werden, wenn sich das Risiko für die Bank über diese Zeit hinweg nicht verschlechtert, sondern verbessert. Mit anderen Worten: Du musst der Bank klarmachen, daß jeder Monat, den Du weiter arbeitest, ein gutes Gehalt beziehst und Schulden abträgst, das Risiko für die Bank letztendlich vermindert. Der Bank ist ja auch nicht geholfen, wenn sie Dich nun in eine Privatinsolvenz treibt, und nur vielleicht 20% der Forderungen zurückbekommt.

Die wesentliche Frage ist nun, welche Beziehung Du zu dieser Bank hast und wie diese Bank willig ist, Deine nächsten Jahre des "Sich-Wieder-Fangens" zu begleiten. Vielleicht muss da ja auch noch ein Nebenjob her oder ein privates Darlehen aus der Familie, um ein Stück der Last zu reduzieren.

Ist es unrealistisch und nicht darstellbar, daß Du Dich finanziell Schritt für Schritt in den nächsten Jahren verbessern wirst, so gibt es für diesen Weg natürlich auch keine Chance.

Die vernünftigste Art, mit dem Problem umzugehen, ist mit dem Gläubiger ins Gespräch zu kommen und zu bleiben. Anwälte kosten Geld, Schuldnerberatung kostet Geld, das Gespräch mit dem Gläubiger hingegen ist kostenfrei und vielleicht bekommst Du auch noch einen Kaffee dazu.

Auch der Gläubiger hat ja kein Interesse daran, im Zuge einer Privatinsolvenz Geld zu verlieren. In aller Regel ist er dann aus dieser Position heraus bereit, an Lösungen mitzuwirken.

Die gehen von zeitweiser Ratenaussetzung bis zu einem Teilverzicht und was man sich noch so ausdenken kann.

Aber egal, welche Variante letztlich verhandelt wird, ist fast jeder Gläubiger (insbesondere Banken, ich bin eine) vernünftigen Lösungen gegenüber offen. Je kleiner die Bank, desto offener.

Grundsatz: rückhaltlose offene Kommunikation. Dann wird es gehen. Viel Glück.