Schimmel - Vermieter verlangt Beseitigung - Jobcenter

1 Antwort

Zunächst einmal kann ein Vermieter niemanden "anklagen", sondern allenfalls verklagen und das macht schon einen Unterschied.

Dein Fall zeigt die klassische Problematik bei Schimmelschäden: Vermieter und Mieter schieben sich gegenseitig die Schuld zu.

Ich fange mal damit an, dass sich in der Lüftung ein Filter befinden soll. Ich weiß jetzt offengestanden nicht, wovon Du da sprichst. Abluftöffnungen haben keinen Filter. Wozu auch? Oder lebst Du in einem Neubau mit Zu- und Entlüftungsanlage? In jedem Falle wäre so eine Wartung Vermietersache.

Welche Ursache Schimmel in Deiner Wohnung hat, können wir von hier aus nicht klären. Das ist Tatfrage.

An Deiner Stelle würde ich weder verzweifeln noch den Kopf in den Sand stecken. sondern aktiv werden. Geh zum örtlichen Mieterverein und laß Dich dort beraten und vertreten. Die Frage nach der Tragung von Sanierungskosten stellt sich für Dich erst, wenn Du überhaupt dafür aufkommen mußt.

lavande11 
Fragesteller
 18.01.2013, 19:26

Hallo Privatier59,

zunächst einmal herzlichen Dank für Deine Antwort!

Es handelt sich hier um einen Neubau - Baujahr um 1993. Da das Bad gänzlich Fensterlos ist, wird es über die Be- und Entlüftung entlüftet.

Die Schimmelursachen habe ich beschrieben - dass der Rolladen kaputt war und die Lüftung nicht mehr funktionierte hätte ich frühzeitig melden müssen. Auch könnte der Vermieter ja anhand des an der Heizung befindlichen Zählers in der Küche den Bewes verlangen, dass dort geheizt wurde - was nicht der Fall war. Aufgrund meiner Depressionen habe ich einige Zeit manches nicht getan - anderes nicht gewusst.

Im heute erhaltenen Schreiben schreibt der Vermieter, dass Baumängel auszuschließen seien und der Schimmel von zu hoher Luftfeuchtigkeit und zu niedrigen Temperaturen in der Wohnung herrühre.

Der Vermieter hat 8 Monaten angeblich nach einer zweiten Firma gesuchte, die die Schimmelbeseitigung auf seine Kosten zum Pauschalpreis übernimmt. Er hätte schon damals mit der Forderung kommen können, ich solle den Schimmel beseitigen, anstatt mich 8 Monate warten zu lassen.

Beim Mietverein muss man ja erstmal 100 Euro zahlen, damit sie überhaupt etwas machen. Vielleicht ist es besser, zu einem Anwalt für Mietrecht zu gehen??? Ich müsste eigentlich Prozesskostenhilfe bekommen.

Danke für Deine Ermutigung

MfG, lavande11

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Privatier59  18.01.2013, 19:49
@lavande11

Beim Mieterverein hast Du permanent Anspruch auf Rechtsberatung, einen Anwalt mußt Du Dir immer für den Einzelfall suchen. Das macht den Unterschied. Die Höhe des Mitgliedsbeitrags ist unterschiedlich. 100,--€ wären da schon ein stolzer Satz, mir sind Beiträge von 72,--€ zzgl.15,--€ Aufnahmegebühr hier am Ort bekannt und da ist die Rechtsschutzversicherung für Klagefälle schon inklusive.

Wie gesagt: In tatsächlicher Hinsicht können wir den Fall nicht klären. Aber ungwöhnlich erscheint mir starker Schimmelbefall auch unter den von Dir genannten Rahmenbedingungen.

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lavande11 
Fragesteller
 18.01.2013, 20:12
@Privatier59

Naja, viel Wasserdampf beim Kochen und Duschen über mehrere Wochen ohne dass er abziehen kann, bietet schon beste Bedingungen für Schimmelwachstum. Aber versetze damit mal jemanden, der unter Depressionen leidet und kaum aus dem Haus geht in Alarmbereitschaft... Mir sind jedenfalls keine Mieter in diesem großen Wohnblock bekannt, die auch Probleme mit Schimmel hätten, außer einer ehemaligen Nachbarin, die auch Probleme mit Depressionen hatte. Aber auf hohem Qualitätsniveau ist das Haus auch nicht gebaut. Die Fensterbänke z.B. sind eine Sparversion, zu schmal für Zimmerpflanzen.

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