Pro und Kontra Mietkautionsbürgschaft?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Pro, für den Mieter - Müssen Mieter häufig umziehen, erspart eine Bürgschaft viel Verwaltungsaufwand. - Der Mieter muß nicht prüfen, ob der Vermieter die Mietsicherheit auch wirklich getrennt von seinem Vermögen hält und läuft nicht Gefahr, daß die Mietkaution bei Insolvenz des Vermieters verloren geht (Vermieter Pleite - Kaution verloren?) - Ein Umzug ist teuer, die gesparte Kaution kann da hilfreich sein. - Der Mieter rennt seinem alten Vermieter nicht wochenlang hinterher, damit endlich die Kaution ausgezahlt wird.

Kontra, für den Mieter - Der Mieter zahlt Jahr für Jahr hohe Beiträge. - Nimmt der Vermieter die Bürgschaft in Anspruch, muß der Mieter unter Einhaltung kurzer Fristen (in der Regel zwei Wochen) und auf eigene Kosten Ansprüche abwehren. - Verträge müssen gehalten werden. Wurde vertraglich eine Kautionsbürgschaft vereinbart und möchte der Mieter die Bürgschaft später kündigen und die Mietsicherheit in anderer Form leisten, ist er auf die Zustimmung des Vermieters angewiesen. Wer die Kautionsbürgschaft als Zwischenlösung ansieht, sollte die Ablösung deshalb schriftlich mit seinem Mieter vereinbaren.

Pro für den Vermieter - Kein Verwaltungsaufwand mit der Anlage und Abrechnung der Mietsicherheit. - Alle Kautionskassen prüfen vorab die Bonität der Mieter, eine zusätzliche Sicherheit. - Wird die Bürgschaft auf erste Anforderung gezahlt, kommt der Vermieter schnell an sein Geld.

http://deutschesmietrecht.de/kaution/202-mietkautionskassen-das-geschaeft-mit-den-mietern.html

Unter welchen Aspekten denn genau? Vorteil ist sicherlich, dass man die Kaution nicht ad-hoc bei Einzug bezahlen muss. Hier muss jedoch bedacht werden, dass man von Rechtswegen her einen Anspruch darauf hat, dass man die Mietkaution in 3 Raten innerhalb von 3 Monaten zahlen darf. Wenn das finanziell möglich ist, würde ich es so machen. Nachteil: Man muss jeden Monat eine Zahlung leisten... und zwar über den gesamten Mietzeitraum hinweg... wenn man also sehr lange in einer Wohnung wohnt, zahlt man am Ende womöglich mehr, als wenn man die Kaution bar (oder in Raten) gezahlt hätte. Unter http://www.mietkautionsbuergschaft.de findest du die Vor- und Nachteile übersichtlich aufgearbeitet in einer kleinen Tabelle (man muss erst ein wenig nach unten scrollen!).

Zu den bereits genannten Punkten ein nicht unerheblicher Aspekt dazu:

Ob man die Kaution durch Zahlung oder aber durch Bürgschaft erbringen muß, ist Verhandlungssache zwischen den Mietparteien. Die meisten Vermieter kürzen die Verhandlung dadurch ab, dass sie die Barkaution vertraglich vorgeben. Überall dort wo Wohnungsmangel ist, hat der Mieter dann keinen Verhandlungsspielraum mehr. Mit anderen Worten: Wenn er auf Sicherheitsleistung durch Bürgschaft besteht, schließt der Vermieter den Vertrag mit anderen Interessenten ab.

Der Vorteil ist, dass kein Bargeld zur Verfügung stehen muss und auch ein Kredit oder die Inanspruchnahme des Dispos nicht nötig sind.

Die Nachteile liegen darin, dass über die Jahre erhebliche Kosten in Form von Gebühren für die Kautionsversicherung anfallen.

Eine ungerechtfertige Inanspruchnahme durch den Vermieter kann bei Bürgschaften auf erstes Verlangen nur gerichtlich verhindert werden.

Bei Bankbürgschaften wird sich der Schufascore zum Negativen verändern.