negative Nettoverschuldung als Auswahlkriterium für Aktien?
Was ist von der Strategie, nur Aktien von Unternehmen, deren Nettoverschuldung negativ ist, zu investieren? Sollte man dieser Kennzahl angesichts der Schuldenkrise mehr Gewicht zugestehen als den klassischen kennziffern KGV, Dividendenrendite und KBV? Also Beispiele für Unternehmen mit im Verhältnis zum Börsenwert signifikant negativer Nettoverschuldung sind u.a. Daimler, Cisco, Corning, Kontron
1 Antwort
Ein Unternehmen kann sich von Schulden durch entsprechendes Wachstum befreien. Man sollte IMHO daher nicht nur auf die Nettoverschuldung schauen, sondern auch auf die Ertragsstärke und Volatilität (ggf. Konjunktursensibilität) des Geschäfts, Wachstumsperspektiven und die Wettbewerbsposition.
Die Nettoverschuldung wird ja auch bei Sovereigns unterschiedlich bewertet. Während die USA so langsam mit Italien in Bezug auf BIP-Quote der Verschuldung gleichziehen und Japan inzwischen sogar mehr als das Doppelte des BIP an Schulden trägt, traut man diesen Ländern aufgrund ihrer Wachstumsperspektiven mehr zu als anderen.