Kunstförderung versteuern?
Guten Tag, ich habe gleich 2 Fragen und würde mich sehr über Antworten freuen. Für ein Kunstprojekt hat meine Künstlergruppe (bestehend aus 3 Personen) eine Förderung von 12.000€ erhalten. Da die anderen aus der Gruppe momentan Harz 4 beziehen ist das Geld der Einfachheit halber auf mein Konto gegangen. Ich bin Studentin, erhalte Geld von meinen Eltern und jobbe zusätzlich für ca. 300€ im Monat. Die 12.000€ werden komplett in das Projekt fließen. Wir erhalten keinerlei Arbeitslohn oder ähnliches. Wir müssen natürlich bei der Abrechnung des Projektes (für die Kunstförderung) komplett nachweisen, dass die gesamte Summe in das Projekt geflossen ist und für was das Geld konkret ausgegeben wurde.
Muss ich das Geld versteuern bzw. in meiner Umsatzsteuererklärung angeben? Ich zahle nicht mal Umsatzsteuer da ich immer darunterfalle und weniger verdiene. Aber mit den 12.000 wäre ist diesmal über dem Satz. Außerdem verdine ich die 12.000€ ja nicht, da wir sie ja komplett ins Projekt investieren müssen und der Betrag nur ca.3 Monate auf meinem Konto ist bis er ausgegeben ist.
Für unser Projekt wollen wir mit Komparsen arbeiten.Diese würden ca. 100€ verdienen.Die wenigsten haben eine Steuernr. und können Rechnungen schreiben. Wie können wir diese Abrechnen? Können wir uns z.B. von Jedem ein Quittung ausstellen lassen?
Herzliche Grüße! A.Antoni
2 Antworten
Deine Umsatzsteuererklärung auf keinen Fall, denn das Geld war nicht für Dich, sondern für die Künstlergruppe.
die Künstlergruppe ist eine GbR (GEsellschaft bürgerlichen Rechts), denn ihr drei habt den gemeinsamen Plan ein Kunstobjekt zu erstellen.
Umsatzsteuer fällt m. E. sowieso nciht an, weil ihr, a) keine Umsatzsteuer ausweist, b) das fördernde Institut auch keine USt auf der Gutschrift ausgewiesen hat c) kein Leitungstausch stattfindet.
Wenn ihr die volle Förderung ausgebt (also für das Projekt nutzt, passiert steuerlich sowiieso nichts (aber alle Belege aufbewahren).
Die Leute, die Euch da helfen könnten von Euch einmalig diese 100,- Euro auf Quittung bekoomen. die Namen und Adressen auf die Rückseite genau notieren. Vermerken, das es nur eine Aufwandsentschädigung für die Teilnahme an Aktionskunst war.
Sollte es aber Arbeit gewesen sein (also nach Anweisung irgendetwas anstreichen, zusammennageln o. ä., dann wäre es Arbeit und ihr müßtet als kurzfristige Beschäftigung abrechnen und 25 % pauschale Lohnsteuer entrichten.
Ich würde das Thema Steuer tendenziell außen vor lassen, weil es vermutlich zum richtigen Ergebnis führt.
Bei der Umsatzsteuer seid ihr vermultich wenn nicht sowieso befreit in der Kleinunternehmerregelung (bis 50.000 €, wenn ihr anfangt). Es ist also von Anfang an kein Thema. Wichtig ist, dass ihr keine Rechnungen mit Umsatzsteuerausweis stellt.
Einkommensteuerlich wurde die Förderung nicht euch sondern dem Projekt gegeben. Natürlich wäre es (sehr) sinnvoll, es auf ein getrenntes Konto zu packen. Zur Not tut es aber auch ein Tagesgeld. Steuerlich relevant ist es aber so oder so nicht. Wenn doch wäre wesentlich problematischer, dass die Harz-4-Empfänger es anrechnen müssten aber das führt zu weit! Einfach locker für das Projekt ausgeben und gut.
Den Komparsen natürlich nichts ohne Quittung geben. Du kannst einen Blanko-Quittungsblock verwenden. Bis 256 €/Jahr oder wenn sie nicht über den Grundfreibetrag kommen, ist es auch für die Steuer uninteressant. Du brauchst die Quittungen, um nachweisen zu können, dass Du das Geld nicht in die eigene Tasche gesteckt hast.