Konten und Depots bei mehreren Banken sinnvoll?

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Die Komplexität, mehrere Depots zu verwalten, nicht nur in steuerlicher Hinsicht, sondern auch in Bezug auf Liquidität, ist schon etwas hoch.

Die Jagd nach Tagesgeldprozenten ist sicher Nonsense, denn 0,5% mehr Tagesgeld machen bei einer Einlage von 10.000 EUR gerade mal ca. 50 EUR (nur "ca.", da dies von den Auszahlungszeitpunkten abhängt) im Jahr aus. Das lohnt den Aufwand nicht wirklich, denn diese 50 EUR hätte man bei einer vernünftigen Anlage, die nicht "Tagesgeld" lautet, wahrscheinlich schneller an einer anderen Ecke gewinnen können.

Die Jagd nach Neukundenkonditionen hat irgendwann auch ein Ende. Die paar Euro, die man mehr bekommt, hätte man sich auch auf andere Weise erwirtschaften können.

Kontokonditionen sind im Zeitalter kostenfreier Kontoführung, Überweisungen und Depotführen auch kein Differenzierungsmerkmal mehr, also bleiben eigentlich nur noch die Transaktionsgebühren.

Hat man Sparpläne laufen, dann ist es sicher auf die Dauer ein Unterschied, ob man 1,75% auf einen ETF zahlt (ING-Diba derzeit) oder ob dieser kostenfrei ist (manche ETFs bei comdirect und DAB Bank). Ebenso ist es ein Unterschied, ob man bei einem Fonds, den man besparen will, 5% Ausgabeaufschlag, eine 70%-ige Rabattierung oder keinen Ausgabeaufschlag zahlt.

Aus meiner Sicht sollte man ein Hauptdepot haben, in dem die wesentlichen Anlagen liegen und bei dem auch der Freistellungsauftrag in voller Höhe genutzt wird. Die anderen Depots dienen ggf. zum geplanten Ansparen. Erträge dort (oder irgendwo anders) müssen dann ohnehin versteuert werden, da der Freistellungsauftrag von 801 EUR im Hauptdepot immer überschritten wird. Das ist die Vereinfachung durch die Abgeltungssteuer.

Allerdings lohnt sich dieses Verfahren der Aufteilung nur, wenn man ein im mind. deutlich sechsstelligen Bereich befindliches Vermögen hat und sich jeweils genügend Liquidität auf allen Verrechnungskonten befindet. Ansonsten liegt der Vorteil bei ein paar Euro im Jahr, die den Aufwand nicht wirklich lohnen.

Ich kann daher nachvollziehen, daß Du mehrere Depots hast, die alle verschiedene Schwerpunkte haben. ING-Diba und DAB-Bank sind in Ergänzung ggf. sinnvoll, zumal ING-Diba ja eher eine "No frills" Bank ist, während die DAB-Bank mit ihrem Angebot an zahlreichen Handelsplätzen eher aktivere Kunden adressiert. Consors und comdirect sind in diesem Bündel ggf. zu viel. Das solltest Du nochmals bewerten.

Was ich mir ergänzend bei Dir vorstellen kann, wenn Dir Fondsgebühren so wichtig sind: ein Depot bei der FFB oder ebase über einen Fondsvermittler, um so die Ausgabeaufschläge bei deutlich mehr Fonds auf z.B. 70% oder Null zu reduzieren.

Ja, an sich schon. Ich persönlich habe momentan 1 Konto, will aber langfristig mehrere eröffnen, um so besser mein Geld zu höheren Zinsen anzulegen. Ich würde dir raten, einfach die Konditionen der einzelnen Banken zu vergleichen und dann ggf. besonders gute Angebote in Anspruch zu nehmen. Man kann ja auch sein Konto nach einer gewissen Zeit kündigen und hat sich so finanzielle Vorteile sichern.

ich halte so viele Depots und Konten für unübersichtilich. Ich könnte mir nur vorstellen, dass ich Produktgruppen trenne oder ein Depot für Altbestände halte. Ansonsten sehe ich eher ein Depot (ggf. mit Unterdepots). Mit wäre die Verwaltung so vieler Depotkonten zu aufwendig/ unübersichtlich.

Mehrere Konten bzw. Depots kosten halt auch Gebühren - auch das muß berücksichtigt werden. Außerdem ist es bei großer Kontenvielfalt vielleicht ein bißchen schwieriger die Übersicht zu behalten. Ich bin daher mehr für ein Konto und ein Depot, aber mach das ganz wie Du es brauchst.