Kann man als Kleinanleger einen Leerverkauf tätigen?

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Gesetzlich spricht nichts dagegen. Zunächst müssen Sie über ein Depot bei einem Broker verfügen, der Leerverkäufe anbietet - das sind in Deutschland (leider) nicht viele. Sie selbst müssen über die Termingeschäftsfähigheit und über ausreichende Sicherheiten verfügen sowie einen Rahmenvertrag über Wertpapierleihen schließen. Für jeden Leerverkauf muss eine Sicherheitsleistung (das Margin) erbracht werden - ist diese Sicherheit nicht mehr gewährleistet, muss nachgeschossen werden oder die Aktien werden zwangsweise zurückgekauft.

Im Prinzip können Sie damit auch als Kleinanleger Leerverkäufe tätigen. In der Praxis wird es sich aufgrund der Transaktionskosten kaum lohnen. Mein Broker berechnet z.B. zunächst einmal pauschal 50€ für die Leihe, sofern der Handel nicht am gleichen Tag glattgestellt wird. Dazu kommen ganz normale Gebühren für den Verkauf und den Ankauf sowie Darlehnszinsen auf Basis des Aktienwertes.

Für Kleinanleger mit hoher Risikoneigung würde ich eher zu einem Engagement in Derivaten an der Eurex raten. Optionsscheine halte ich aufgrund des vielfach sehr hohen Bid-Ask-Spreads dagegen eher für einen Betrug am Kleinanleger.

Wenngleich man sicherlich keinen Millionen braucht, um Leerverkäufe zu tätigen, sollten Sie nicht vergessen, dass Leerverkäufe mit einem höheren Risiko behaftet sind als normale Aktienkäufe, denn eine Aktie kann in der Theorie unbegrenzt steigen aber nur um 100 Prozent fallen.

Leerverkäufe wurden für einige Finanztitel ausgesetzt, aber du kannst u.a. über lynxbroker Aktien Shorten, d.h. verkaufen bevor du ein Produkt besitzt. Mit der Pflicht es zurück zu kaufen.

www.lynxbroker.de