Kann der Mieter eine neue Einbauküche verlangen?
Hallo Leute, habe seit etwa 3 Jahre neue Mieter, welche andauernd mit neuen Renovierungs-und Verbesserungsideen auf mich zukommen. Letztes Jahr warens neue Funkthermostate an allen Heizkörpern (hab ich dann auch ersetzt) , dann sollte die Wand der Küche zum Wohnzimmer rausgebrochen werden (hab ich abgelehnt), dann hing der Schalter der Spülmaschine (neue Spülmaschine für 700,00 Euro gekauft) und nun soll einen neue Einbauküche her. Gut, die jetzige ist seit 20 Jahren drin, grau , schlicht , nichts besonders, aber funktionell , was Schubladensysteme und Schränke angeht, Ceranherd hab ich vor 10 Jahren erneuert (ca. 1.500,00 Euro), ebenso Kühlschrank (schon zum zweiten Mal) vor 4 Jahren (ca. 1.350,00) und vor 10 Jahren auch mal Spüle und Hahn ausgetauscht (ebenso wurde beide Bäder vor 10 Jahren komplett und hochwertig erneuert, Fischgrätparkett auf 110 qm verlegt ebenfalls vor 10 Jahren, Gesamtkosten rund 35.000,00 Euro). Gut, die Küche hab ich damals ausgelassen, ist ja "nur" eine Mietwohnung, da ich ja nicht Unsummen an Renovierung aufwenden wollte. Beim vorigen Mietverhältnis, welches 7 Jahre ging, gabs nie Reklamationen. Die Wohnung liegt in zentraler Innenstadtlage in einem Jugendstilhaus, einen Steinwurf vom Marienplatz entfernt und kostet augenblicklich 1.650,00 zzgl. 150,00 NK. Darf der Mieter unter diesen Gegebenheiten eine neue Küche verlangen? PS: Am Anfang war alles super und die Begeisterung kannte keine Grenzen, hatte die Wohnung komplett streichen lassen und Lackiererarbeiten durchführen lassen bei Mieterwechsel für rund 2.500,00 Euro. Eine Woche später wurden dann von den jetzigen Mietern schon die frischgestrichenen Rauhfasertapeten abgerissen und der aufwendig weiß lackierte Sichtbalken-Dachstuhl in einer undefinierbaren Farbe (Marke fleischfarbene Damenstrumpfhose) überstrichen, das Galeriegeländer (schmiedeeisene Maßarbeit) entfernt und ein Waschtisch ausgetauscht.
3 Antworten
110m2 in München City für 1.650 EUR? Ist ja ein Schnäppchen :-)
Im Ernst: Neue Küche = Mieterhöhung. Damit ist das Problem gelöst. Alternative ist für die Mieter, sich eine eigene Wohnung zu kaufen. Sie sollten problemlos einen Nachmieter bekommen!
Hmm....das war kurz und bündig. Ich will aber nicht gleich auf Konfrontationskurs gehen, sondern dachte eher an eine Gentlemen´s -Agreement -Lösung.....
Solche Mieter kenne ich. Es gibt eben Leute, denen man nicht einmal den "kleinen Finger" geben darf, ansonsten kennen die Wünsche kein Ende mehr. In solchen Fällen hilft, die Sache rein rechtlich zu behandeln. Mängel muß der Vermieter beheben, zu Modernisierung aber ist der Vermieter nicht verpflichtet. Die Einbauküche hier scheint ja tadellos zu funktionieren. Damit wäre für mich das Thema erledigt. Wenn den Mietern die Küche nicht gefällt, dann sollen sie sich eine neue Wohnung suchen. Bei den derzeitigen Nachfrageverhältnissen ist es kein Problem, einen Nachmieter zu finden. Ob man überhaupt Mietwohnungen mit Einbauküche anbieten sollte, ist immer eine betriebswirtschaftliche Frage. Ich persönlich mache es nicht. Der geringe Vorteil -nämlich eine leicht höhere Miete erzielen zu können- steht nach meiner Wertung außer Verhältnis zu den hohen Kosten. Nichts altert im übrigen so schnell und verliert an Wert, wie eine Einbauküche, von den jeweiligen Moden ganz zu schweigen. Da auf dem Laufenden zu bleiben, kostet den Vermieter Unsummen und mindert die Rendite empfindlich.
vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich gelange auch langsam zu der Auffassung, daß es besser gewesen wäre, ohne Einbauküche zu vermieten. Das Problem ist bloß, daß die Küche eben drin war , als ich die Wohnung seinerzeit kaufte und es mir einfach leid tat, diese zu entsorgen. Ich dachte, wenn ich diese durch ein paar neue Geräte und eine neue Spüle "aufpeppe", eigentlich nicht viel daran auszusetzen wäre.
Hier rund um die Einbauküche, auch mal anders herum: http://www.mietrechtslexikon.de/a1lexikon2/e1/einbaukueche.htm
In diesem Mietlexikon findest Du auch Ideen für Deine anderen, hausgemachten Probleme.