Wohnungskauf in München: Finanzierung, Eigenkapital, Vorgehensweise...?

3 Antworten

Du schaust du auf den Wohnungsmarkt wie ein Investor in Techaktien im Anfang 2000 auf seine Aktien.

Wenn etwas absurd teuer ist, ist es erst mal nur teuer. Es gibt keinen Grund, aus dem es in Zukunft teurer wird aber gute, dass sich die Preise wieder normalisieren. Es kann auch sehr viel an Wert verlieren.

Weder stellt dieser Markt eine sehr interessante Anlageform dar, noch sind in den nächsten zehn Jahren irgendwelche Wertsteigerungen zu erwarten.

Idealerweise sollte man entweder wen kennen, der sich mit so was auskennt oder sich selbst informieren können.

Stimmt, deshalb bist du ja hier! Also klare Worte: vergiss die Idee!

Nebenbei sind Rentner und Studenten auch nicht kreditwürdig. In dem Fall glücklicherweise.

Treffender kann man es nicht ausdrücken.

1

Liebe Lisa

Wenn ihr eine Immobilie findet, die relativ neu ist, dann empfehle ich zum Kauf. Die neueren Immobilien sind gut isoliert (heisse Sommer und weniger Heizkosten im Winter) und die Bewohner haben immer angenehme Temperaturen. Ein schönes Objekt kann man immer wieder verkaufen ohne grossen Verlust vielleicht auch ohne grossen Gewinn, weil zu teure Wohnungen auch für andere Menschen finanziell schwer tragbar sind. Wer reich ist, wird sich ein Haus kaufen und keine Wohnung, diese Leute fallen als Käufer weg.

Risiko: Schlechte schwierige Mieter erhalten wo man ständig Ärger hat. Viele Reparaturen, falls das Objekt schon älter ist.

Der Hypothekarzins kann steigen, die Hypothek gestaffelt aufnehmen, also z.B. die Hälfte vielleicht für 3 Jahre und die andere Hälfte für 5 Jahre binden.

Positiv: Bei einer Immobilie als Anlage kann der Wert nicht nicht über Nacht plötzlich herunterfallen, wie das bei Aktien passieren kann.

Nach meiner Meinung hat es jedoch nur einen Sinn eine Immobilie zu kaufen, wenn du später selber in der Wohnung wohnen möchtest. Auch eine Eigenbedarfskündigung kann von den Mietern hinausgezögert werden. Es ist sehr schwierig Mietern zu kündigen, wenn du schwierige Mieter hast, dann musst du dich damit abfinden. In Deutschland sind die Mieter extrem geschützt.

Schaut Euch mal um, was auf dem Markt erhältlich ist, die Entscheidung müsst ihr selbst treffen. Ich habe einen Fonds als Anlage und dieser hat von 2012 bis jetzt 40 % zugenommen. Ich habe nichts damit zu tun und bin sehr zufrieden mit der Fondsverwaltung. Wenn es einen Aktiencrash gibt wird auch mein Fonds wieder herunterfallen, deshalb habe ich auch eine Immobilie (Risikoverteilung) und habe leider extrem schwierige Mieter erwischt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo Lisa,

der Plan, eine Immobilie zur Vermietung zu erwerben, ist nicht grundlegend falsch, aber leider wird das nicht so einfach werden. Dies gilt insbesondere für die Finanzierung durch eine Bank.

Grund: Banken sind verpflichtet, die persönlichen Einkommensverhältnisse zu prüfen. Studenten ohne eigenes nachhaltiges Einkommen fallen schon mal durch alle Bankraster (= Finanzierung in der Regel nicht möglich). Auch bei Ihren Eltern könnte es schwierig werden, denn der Gesetzgeber verlangt, dass Immobilienkredite spätestens innerhalb der Lebenserwartung der Darlehensnehmer allein über die Ratenzahlungen getilgt werden. Dementsprechend hoch könnten die Tilgungsraten ausfallen (allerdings gibt es auch Banken, die dieses Thema etwas entspannter sehen).

Zudem gelten bei vielen Banken besondere Anforderungen an Kapitalanleger (z.B. ein Mindesteinkommen).

Bei der sog, Bonitätsprüfung spielt es im übrigen keine Rolle, wie hoch der Eigenkapitalanteil ist.

Wenn Ihre Eltern die 70 Lebensjahre überschritten haben, würde ich mir den Plan, eine Anlageimmobilie zu erwerben und über Ihre Eltern zu finanzieren, eher abschminken. Allerdings hängt das von der tatsächlichen persönlichen und finanziellen Situation Ihrer Eltern ab (Alter, Höhe der Renten, sonstiger Vermögenshintergrund usw.).

Es bringt übrigens auch nichts, wenn Sie Darlehensnehmerin werden (wollen) und Ihre Eltern bürgen bzw. mitverpflichtet werden.