Habe ich mich strafbar gemacht ?
Hallo, ich baue gerade ein Haus und habe jemand, der meinem Nachbarn die Wohnung ausgebaut hat, gefragt, ob er mir die Decken verputzen könnte. Es wurde ein Stundenlohn ausgemacht, der auch nach Beendigung gezahlt wurde. Ich wusste, das er es "schwarz" macht. Jetzt möchte er allerdings noch mehr Geld haben und droht mir, das sein Steuerberater (warum auch immer er einen hat) die Baustelle lahm legt. Er kommt jeden Tag vorbei und versucht mich einzuschüchtern. Ich überlege, die Polizei einzuschalten. Habe ich mich strafbar gemacht und muss dann mit einem Bußgeld rechnen? Danke schonmal für eure Antworten.
6 Antworten
Um zur Kernfrage zu kommen:
Habe ich mich strafbar gemacht ?
Nein. Jemanden für sich arbeiten zu lassen, passiert jeden Tag in Deutschland millionenfach. Wenn das strafbar wäre, säße jeder hinter Gittern, ob nun selbständig oder angestellt.
Du bist auch nicht für die Steuermoral deiner Mitbürger verantwortlich.
Ich würde hier genau gar nichts machen.
Das ist in meinen Augen eindeutig Nötigung/ Erpressung und hat strafrechtlich Konsequenzen vor allem für ihn, diesem Handwerker.
Lass dich bloss nicht weiter von ihm erpressen, so etwas findet kein Ende !
Mach ihm klar, falls er dir weiterhin droht, dass du dann Strafanzeige wegen versuchter Erpressung gegen ihn erstatten wirst - und zieh es dann durch !
Ist doch kein Problem, wenn man wegen einer Straftat erpresst wird, kann das Verfahren wegen dieser Straftat sogar eingestellt werden, oder wird geringer bestraft, wenn man das wegen der Erpressung aufdeckt.
Ich würde an Deiner Stelle einfach zur Polizei gehen und die Sache dort komplett vortragen.
Sein StB wird Deine Baustelle allerdings auf keinen Fall stilllegen. Der würde ja damit seinen Mandanten selbst zur Anzeige bringen.
Stimmt genau. Ich hatte die gleiche Überlegung, wäre aber hier, weil ich mich grundsätzlich nie erpressen lassen würde, diesen Weg nicht gegangen.
Ausserdem gab es ja schon einen weiteren Bau, womit die Scheinselbständigkeit tot ist.
Dies mente ich:
und habe jemand, der meinem Nachbarn die Wohnung ausgebaut hat, gefragt,
Ich glaube, der "Schwarzarbeiter" hätte die größeren Probleme. Er hinterzieht Steuern. Du kannst lediglich die haushaltsnahen Handwerkerleistungen steuerlich nicht absetzen.
Auch denkt der Handwerker etwas kurzfristig. Spricht sich sein Verhalten rum, ist er bei potentiellen Auftraggebern unten durch.
Hey Roxxy,
ich glaube dir wird nichts passieren. Lass ihn drohen und sag ihn einfach, das er nicht mehr kommen soll. Ich wette der geht nicht mal zur Polizei. Der will dir nur Angst machen. Lass dich nicht einschüchtern und lass jemanden die Arbeit machen der anständig ist.
MfG
König
Ich vermute etwas anderes. Hier soll womöglich eine Scheinselbständigkeit vorgebracht werden. Als Folge davon würde der Fragesteller die SV-Beiträge schulden und der Auftragnehmer würde Steuern nachzahlen müssen, da die vom Fragesteller nachgezahlten SV-Beiträge wiederum Arbeitslohn sind.
Nur - durch die Erpressung um mehr Geld ändert sich hierdurch nichts. Die Scheinselbständigkeit könnte dennoch festgestellt werden.
Daher ist es wichtig, dass man sich im Vorfeld dagegen schützt.