Gehaltsverhandlung aufnehmen (noch vor Vertragsaufnahme)
Also ich arbeite seit 1-3 Monaten bei einem Unternehmen über die Zeitarbeit. Als ich mich dort vorstellte, hatte mein Sachbearbeiter bei der Zeitarbeitsfirma, mir gesagt, dass wenn ich nach meinen Gehaltsvorstellungen gefragt werde, auf keinen Fall mehr als xx € verlangen sollte. Da ich in der Not war und schon über 4 Monate arbeitslos war und das ALG Geld einfach nicht ausreichte, habe ich notgedrungen genau diesen Betrag auch beim Interview genannt. Dann gab es ein Assesement-Center und nochmal ein Gespräch und ich wollte von mir aus das Gehalt noch nicht ansprechen, da ich auf keinen Fall den Einstieg bei dem Unternehmen, dass mir sehr gefällt vermasseln.
Es wurde vereinbart, dass ich 6 Monate über die Zeitarbeit probearbeite, dann einen festen Vertrag wenn sie zufrieden sind bekomme und dann eine weitere Probezeit von 6 Monaten beginnt, weil das nunmal so bei denen ist. Jetzt ist die Hälfte der Zeit rum und die wollen mich behalten und wollen mir nun einen Vertrag geben. Ist ja toll. Aber das XX Jahresgehalt ist einfach zu wenig für mich und Familie zum Leben, auch noch im Branchendurchschnitt und schon gar für meine Qualifikationen. Da ist durchschnittlich noch 5-7 Tausend im Jahr mehr drin. Aber jetzt nach 2-3 Monaten zu sagen, "ah sie wollen mir einen Vertrag geben, toll, danke aber lassen sie uns nochmal über das Gehalt sprechen" finde ich würde einen falschen Eindruck hinterlassen und könnte das Unternehmen vielleicht nochmal dazu bringen darüber nachzudenken ob sie mich wirklich nehmen wollen oder ob sie nicht einen nehmen der alle 3 Monate nach einem Gehaltsplus fragt. Da das ein Inhabergeführtes Mittelständisches Unternehmen mit ca. 70 Mitarbeitern ist, kann ich mir vorstellen, dass die so jemanden nicht wollen.
Was denkt ihr was ich machen soll? Soll ich es nochmal ansprechen? Welche Argumente soll ich liefern? Soll ich erwähnen, dass die Zeitarbeit mich dazu instruiert hat meine Gehaltsvorstellungen runterzuschrauben. Bei der Zeitarbeit habe ich Fahrtkostenzuschlag und Verpflegungsgeld bekommen. Das erwähnen? Verpflegungsgeld ist mir egal aber habe halt die Fahrtkosten die höher sind als beim ersten Interview gedacht sind.
Ich weiss wirre Situation und ich bin manchmal etwas wage mit meinen Angaben, aber ich möchte nicht dass jemand sich zufälligerweise hier reinschaut und mich findet.
Gruß und Dank.
5 Antworten
Natürlich steht es Dir zu, über Dein Gehalt zu verhandeln. Vor allem, wenn Du Dich benachteiligt fühlst.
Von Seiten des Arbeitgebers ist es nicht weiter verwunderlich, dass er ein niedriges Gehalt zahlt. Warum sollte er jemandem, der nicht nach einem höheren Gehalt fragt, mehr bezahlen?
Bevor Du in die Gehaltsverhandlung (im Anschluss an die Probezeit) gehst, überlege Dir folgendes: Welches Gehalt möchtest Du erreichen? Versuchen korrekt einzuschätzen, was Du maximal erwarten darfst, ohne überheblich zu wirken und mach Dir klar, was Du mindestens erwarten kannst.
Bilde aus dem minimalen und maximalen Erwartungen einen Mittelwert, mit dem Du Dir selbst Spielraum für die Verhandlungen lässt.
Betone im Gespräch zunächst, wie zufrieden Du offensichtlich in Deiner Anstellung bist. Hebe Deine gute Arbeit hervor und den Einsatz, den Du dem Unternehmen bietest. Erkläre dann, dass Du Dir für diesen Einsatz ein entsprechendes Gehalt wünschst und nenne Deinen Gehaltswunsch als feste Summe.
Sollte der Chef Dir erklären, dass es beispielsweise aus Budgetgründen nicht möglich ist, das Gehalt zu steigern, wirst Du daran leider wenig ändern können.
Einen Versuch ist es aber allemal wert.
Hallo,
erstmal glückwunsch zum Job. Ich muss nochmal nachhaken. Würdest du dich gegenüber der Antsellung der Zeitarbeiter den grundsätzlich verbessern oder verschlechtern ?
Wurde den etwas schriftlich bei dem damaligen Gespräch fixiert ?
Du kriegst ja wohl ein Angebot der Festanstellung, du kannst abwarten oder es ist auch legitim nachzufragen zu welchen Konditionen. Wenn du gut gearbeitet hast sollte es mM nach kein Problem darstellen
Brutto ist es eine Verbesserung aber Netto ist es vielleicht eine Verbesserung von max 50€.
Aber ich möchte dennoch betonen, dass ich unterpreisig bin und dass ich sicherlich die Gehaltsstruktur des Unternehmens (das ich leider nicht kenne) unterbiete. Ich kenne ja auch nicht die ganzen Regelungen (in meinem Fall nicht relevant, aber z.B. Firmenwagen). Ich weiss nicht ob ich jemals wenn ich mich so sehr unterpreisig verkaufe, dass ich jemals diesen Verlust ausgleichen kann. Nur möchte ich nicht Geldgierig wirken, der 2-3 Monate vorher noch sagt das seine Gehaltsvorstellung z.b. 35 ist und jetzt 40 oder 37,5 verlangt!
Da es ein kleines Unternehmen ist, habe ich noch nicht meine Kollegen bezüglich des Gehalts ausgefragt, ich denke auch dass die nicht antworten werden.
Ich stelle mir vor, dass Du mit Deinem künftigen Chef und der Personalabteilung sprichst und nicht etwa mit der Zeitarbeitsfirma. Wurde seitens der neuen Firma überhaupt schon ein Gehalt für Dich signalisiert? Du kannst in dem Gespräch doch Deine Qualifikation, wenn diese für die neue Tätigkeit relevant ist, herausstellen. Ebenso, was sie in den letzten Monaten an fachlichem Zugewinn für die Firma nachweislich gebracht hat.
Erst danach spielt Dein Eintrittsgehalt eine Rolle. Entweder pfeift die Firma auf Deine - dann offenbar brachliegenden oder noch nicht erkannten - Qualifikationen oder sie zahlt dafür und das dann auch angemessen. Es ist natürlich Dein Risiko, dass die Firma nach dem Gespräch nicht mehr Gehalt zahlen will. Aber es ist auch Risiko der Firma, dass Du zwar die Stelle wie ausgeschrieben annimmst, Dich weiterhin um eine alternative Beschäftigung kümmerst.
Klar ist doch, daß Du nicht alle 3 Monate nach mehr Gehalt fragen wirst (so etwas macht man nicht - ohne Grund und ohne alternative Arbeitsmöglichkeit), sondern dieses Thema sicherlich seitens der Firma bei der jährlichen Leistungsbewertung angemessen berücksichtigt wird.
Natürlich kannst Du neben dem Bruttogehalt auch noch auf Zulagen oder Extras achten, z. B. auf Fahrtkostenzuschuss, sowie auf Umzugskostenübernahme.
Danke, nun ist es klarer geworden.
Es ist also Dein persönliches Problem, dass nur 34 angeboten werden und die von Dir akzeptiert wurden (warum nicht die 35?). Obwohl, ich würde den Fahrkostenzuschuss in jedem Fall nochmals ins Gespräch bringen. Ebenso würde ich danach fragen, wann in der Firma Bewertungsgespäche üblich sind. Vermeide dabei einfach den Gehaltsaspekt, denn Dir geht es um die firmenseitige Einschätzung Deiner Leistung.
Somit hast Du für ca. 1 Jahr Redeverbot, was die Gehaltssteigerung angeht. Aber niemand soll Dir die Hoffnung auf eine höherbezahlte Stelle bei einem anderen Arbeitgeber nehmen. Deine Bewerbungen laufen also einfach weiter und die Augen bleiben offen! Wenn Du eine besser bezahlte Alternative gefunden hast, kannst Du erneut bei Deinem Chef anklopfen.
Bevor du über dein zukünftiges Gehalt verhandeln willst, solltest du deine Leistung überprüfen. Was rechtfertigt eine Gehalterhöhung. Arbeitest du jetzt mehr, hast du mehr Verantwortung, machst du irgendetwas was vorher nicht vorgesehen war. Frage dich mal warum man dir mehr Gehalt zahlen soll. Wenn du die Antworten hast, kannst du zur Gehaltsverhandlung gehen.
Brutto ist es eine Verbesserung aber Netto ist es vielleicht eine Verbesserung von max 50€.
Aber ich möchte dennoch betonen, dass ich unterpreisig bin und dass ich sicherlich die Gehaltsstruktur des Unternehmens (das ich leider nicht kenne) unterbiete. Ich kenne ja auch nicht die ganzen Regelungen (in meinem Fall nicht relevant, aber z.B. Firmenwagen). Ich weiss nicht ob ich jemals wenn ich mich so sehr unterpreisig verkaufe, dass ich jemals diesen Verlust ausgleichen kann. Nur möchte ich nicht Geldgierig wirken, der 2-3 Monate vorher noch sagt das seine Gehaltsvorstellung z.b. 35 ist und jetzt 40 oder 37,5 verlangt!
Da es ein kleines Unternehmen ist, habe ich noch nicht meine Kollegen bezüglich des Gehalts ausgefragt, ich denke auch dass die nicht antworten werden.
Sorry für das umständliche Erzählen. Ich versuchs nochmal:
Zeitarbeit/Vermittler hat mich zum Vorstellen zur Firma geschickt mit dem Hinweis als Einkommensniveau höchstens 34 zu verlangen.
Beim Vorstellungsgespräch bei der Firma wurde ich gefragt und ich habe 34-35 gesagt. Mir war eh erst mal wichtig, dass ich die Zeit mit der Zeitarbeit überstehe und dann einen Vertrag bekomme.
Nun sind 3 Monate vergangen und die wollten eigentlich nach 6 Monaten entscheiden, haben sich aber jetzt schon entschieden, da für Sie klar ist, dass sie mich wollen und ich gute Arbeit leiste.
Bei der Verkündung das ich einen Vertrag erhalten werde, wurde auch kurz und lapidar verkündet dass man wie verabredet 34 zahlen wird. Mehr wurde über das Gehalt nicht gesprochen und ich wollte nicht von mir aus sagen, ne ich habe zwar vor 3 Monaten 34 gesagt jetzt will ich aber 38.
Jetzt habe ich den Vertrag noch nicht gesehen, aber wird wahrscheinilch auf 34 laufen. Was mir zu wenig ist. Aber es ist doch blöd wenn ich jetzt vor Vertragsunterzeichnung sage, mein Geschwätz von vor 3 Monaten ist mir egal ich will mehr! (Könnte zwar argumentieren, dass alleine die Fahrtkosten über 180 euro im Monat verursachen und meine Qualifikationen und der Branchenschnitt weit mehr als 38 bringen würde normalerweise) Soll ich das machen? :) *angst